Marode Sporthallen in Chemnitz: Sanierung wird millionenschweres Mammutprojekt
Chemnitz - Rollt auf Chemnitz die nächste Kostenlawine zu? Die Sanierung der städtischen Sporthallen würde Gelder in mindestens zweistelliger Millionenhöhe verschlingen. Auf Betreiben der CDU-Stadtratsfraktion hat das Rathaus jetzt eine Liste der maroden Hallen und die prognostizierten Instandsetzungskosten veröffentlicht.
Mit mehr als 31 Millionen Euro rechnet das Hochbauamt, allein drei Millionen stehen bei der Halle am Schlossteich zu Buche.
Besonders fragwürdig: Das Rathaus hat bislang überhaupt nur etwas mehr als die Hälfte der Sporthallen überprüft.
"Deshalb kann keine genaue Summe für den Instandhaltungsrückstau aller Turnhallen ermittelt werden", räumt Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) ein.
Stadträtin Nadja Döscher-Schmalfuß (52, CDU) schüttelt mit dem Kopf: "Die Stadt muss endlich ihre Hausaufgaben machen. Chemnitz ist Kulturhauptstadt, da gehört der Sport einfach dazu."
Fast 30 Turnhallen nicht überprüft
Vor allem der Zustand der Leichtathletik-Halle im Sportforum habe sie mit Blick auf das Hallen-Meeting am Wochenende interessiert.
Doch dieses Gebäude hat die Stadt noch gar nicht untersucht, genauso wie fast 30 weitere.
"Darunter sind viele Turnhallen von und neben Grundschulen. Es geht nicht, dass auch Lernbehinderte oder Körperbehinderte durchs Raster fallen."
Für die ebenfalls bislang nicht begutachtete Halle in Wittgensdorf kündigte die Stadträtin einen Ratsantrag an, um das Rathaus zum Handeln zu zwingen.
Einziger Lichtblick: Mit Ausnahme der Halle in der Arno-Schreiter-Straße könnten derzeit alle Hallen uneingeschränkt genutzt werden.
Titelfoto: Maik Börner