Klimastreik in Chemnitz: Aktivisten wollen "Autofahrer zum Nachdenken anregen"
Chemnitz - Weltweit wurde am Freitag fürs Klima gestreikt. Auch in Chemnitz, wo ein gutes Dutzend an Splitter-Veranstaltungen stattfand. Kundgebungen, Infostand, Müllsammel-Aktion: Los ging es morgens mit dem Protest der "Bürgerinitiative Holzkraftwerk", der sich gegen die Errichtung des Werks von "Eins Energie" im Stadtteil Siegmar richtete.
"Wir werden von dem Unternehmen und der Politik einfach nicht gehört", sagte Matthias Taube (52), einer von 25 Aktivisten.
Laut Recherchen der Initiative soll das Holzheizkraftwerk jährlich 7 Millionen Kubikmeter Abgase, 7000 Tonnen Treibhausgase, 155 Tonnen Stickoxide, vier Tonnen Feinstaub und 158 Tonnen Kohlenmonoxid in die Chemnitzer Luft pumpen.
Die Gruppe "Students for Future" gab in Kleingruppen vor den diversen Parteibüros Kundgebungen.
"Die Students sind gegen den Ausbau der B107 (Südring-Erweiterung; Anm. d. Red.). Und wir fordern den Erhalt der Klima-Posten im kommenden Doppelhaushalt", erklärte Student Till Saremba (22).
Und die Kosten? "Die kommen später wieder auf uns zu, wenn wir nicht jetzt für das Klima handeln", sagte Saremba.
Protest "soll die Autofahrer zum Nachdenken anregen"
Neben einer Kundgebung am Nachmittag marschierten sieben Aktivisten von "Parents for Future" mit Plakaten auf der Kreuzung Brückenstraße/Straße der Nationen.
"Das soll die Autofahrer zum Nachdenken anregen", erzählte Lisa-Mareike Braumüller (25) zwischen den grünen Ampelphasen.
Die Reaktionen: "Verständnis, Ignoranz, ab und zu gibt's auch mal den Vogel", so Mitstreiter Sebastian Wittig (41).
Neben den genannten Gruppen waren unter anderem auch die Grünen, Amnesty International und Animal Rights Watch aktiv.
Fridays for Future kümmerte sich um Organisation und die Berichterstattung in den sozialen Medien.
Titelfoto: Uwe Meinhold