Chemnitz - Neuer Minister, neuer Anlauf für Hochwasserschutz: Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) greift der Bürgerinitiative (BI) "Hochwasserschutz Würschnitztal" unter die Arme und hat den sächsischen Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (53, CDU) zum gemeinsamen Vor-Ort-Termin mit Vertretern der BI eingeladen. Amtsvorgänger Wolfram Günther (51, Grüne) hatte dergleichen abgelehnt.
BI-Chef Ralf Kirchübel (65) ist überzeugt: "Ein Überlaufbecken mit dem Fassungsvermögen von einer Million Kubikmetern hätte uns vor den Hochwassern der vergangenen Jahre bewahrt."
Auch das Chemnitzer Stadtoberhaupt will sich für mehr Hochwasserschutz starkmachen: So bedürfe unter anderem die Renaturierung vieler über lange Zeit verbauter Gewässer einer stärkeren finanziellen Unterstützung, hieß es aus dem Rathaus.
Die Bürgerinitiative kämpft vehement für ein Regenrückhaltebecken in Jahnsdorf: "Selbst wenn es überläuft, hätten wir Zeit gewonnen, um Vorkehrungen zu treffen. Bei der Kosten-Nutzen-Rechnung muss auch die Innenstadt von Chemnitz einbezogen werden. Am Ende ist es eine politische Entscheidung", so Kirchübel.
Stadträtin und Landtagsabgeordnete Ines Saborowski (57, CDU) bestätigte bereits: "Der Minister hat zugesagt, nach Chemnitz zu kommen." Die Politikerin begleitet die Bürgerinitiative seit Jahren und hält den neuen Anlauf für geboten: "Nachdem es Weihnachten 2023 auch für die Innenstadt so knapp war, muss die Sachlage neu bewertet werden."