Hochwasserschutz in Chemnitz: Neuer Anlauf für Regenrückhaltebecken

Chemnitz - Neuer Minister, neuer Anlauf für Hochwasserschutz: Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) greift der Bürgerinitiative (BI) "Hochwasserschutz Würschnitztal" unter die Arme und hat den sächsischen Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (53, CDU) zum gemeinsamen Vor-Ort-Termin mit Vertretern der BI eingeladen. Amtsvorgänger Wolfram Günther (51, Grüne) hatte dergleichen abgelehnt.

Ralf Kirchübel (65) von der Bürgerinitiative genügen die Vorkehrungen zum Hochwasserschutz an der Würschnitz nicht.
Ralf Kirchübel (65) von der Bürgerinitiative genügen die Vorkehrungen zum Hochwasserschutz an der Würschnitz nicht.  © Kristin Schmidt

BI-Chef Ralf Kirchübel (65) ist überzeugt: "Ein Überlaufbecken mit dem Fassungsvermögen von einer Million Kubikmetern hätte uns vor den Hochwassern der vergangenen Jahre bewahrt."

Auch das Chemnitzer Stadtoberhaupt will sich für mehr Hochwasserschutz starkmachen: So bedürfe unter anderem die Renaturierung vieler über lange Zeit verbauter Gewässer einer stärkeren finanziellen Unterstützung, hieß es aus dem Rathaus.

Die Bürgerinitiative kämpft vehement für ein Regenrückhaltebecken in Jahnsdorf: "Selbst wenn es überläuft, hätten wir Zeit gewonnen, um Vorkehrungen zu treffen. Bei der Kosten-Nutzen-Rechnung muss auch die Innenstadt von Chemnitz einbezogen werden. Am Ende ist es eine politische Entscheidung", so Kirchübel.

Am 24. Dezember 2023 fehlten am Blauen Wunder von Harthau nur wenige Zentimeter bis zur Überschwemmung der Brücke.
Am 24. Dezember 2023 fehlten am Blauen Wunder von Harthau nur wenige Zentimeter bis zur Überschwemmung der Brücke.  © Ralf Kirchhübel

Stadträtin und Landtagsabgeordnete Ines Saborowski (57,  CDU) bestätigte bereits: "Der Minister hat zugesagt, nach Chemnitz zu kommen." Die Politikerin begleitet die Bürgerinitiative seit Jahren und hält den neuen Anlauf für geboten: "Nachdem es Weihnachten 2023 auch für die Innenstadt so knapp war, muss die Sachlage neu bewertet werden."

Titelfoto: Ralf Kirchhübel

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