Hilbersdorf, Windräder, Kulturhauptstadt: Erste Entscheidungen im Chemnitzer Stadtrat gefallen
Chemnitz - Am heutigen Mittwochnachmittag findet der letzte Stadtrat in Chemnitz vor der Sommerpause statt. Dabei stehen unter anderem auch das alte Bahngelände in Hilbersdorf sowie der Mindestabstand für Windkraftanlagen am Galgenberg auf der Tagesordnung.
Der Weg für das geplante Gewerbegebiet auf dem alten Bahngelände in Hilbersdorf ist frei. Die CDU hat ihren Widerstand gegen die Vorlage für die Ansiedlung von mittelständischen Wirtschafts- und Handwerksbetrieben aufgegeben.
"Die Stadtverwaltung ist der von uns geforderten verbindlichen Fixierung des Bahngleises in den Plänen nachgekommen", sagte Fraktionschef Tino Fritzsche (62).
Die CDU hatte darauf bestanden, aufgrund der baulichen Gegebenheiten eine Güterverkehrstrasse nach Niederwiesa vertraglich festzuschreiben. Stadt und Investor hatten zunächst zugesagt, die Thematik zu berücksichtigen, doch das reichte der Union nicht.
Man müsse vor dem Schaden klug sein: "Die Lage der Trasse in einer Böschung würde bei tatsächlichem Gleisbau erhebliche Bauarbeiten voraussetzen", erklärt Tino Fritzsche. Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne) hatte daraufhin im Eiltempo eine Art städtebauliche Vereinbarung entworfen.
Volkmar Zschocke (55) bezeichnete die gesamten Pläne für das Areal als "wichtigen Kompromiss. Wir brauchen dieses Gewerbegebiet."
Mindestabstand für Windkraftanlagen am Galgenberg
Bisher liefern vier Windenergieanlagen der eins am Galgenberg mit insgesamt 8 MW Leistung rund 15 GWh pro Jahr. Nun soll der Windpark im Osten der Autobahn A72 um zwei weitere Windenergieanlagen erweitert werden.
Jedoch würde der Flugkorridor für die Rettungshubschrauber aus der Richtung Klinikum Chemnitz von einer der Windkraftanlagen tangiert werden.
Deswegen muss diese Anlage nach Norden verschoben werden, wodurch der Mindestabstand zur zulässigen Wohnbebauung im Außenbereich in Richtung der Ortslage Röhrsdorf um rund 150 Meter unterschritten wird.
Der Ortschaftsrat Röhrsdorf hatte dem Vorhaben bereits einstimmig zugestimmt.
In der heutigen Stadtratssitzung wurde dem Unterschreiten des Mindestabstandes ebenfalls zugestimmt.
Einheitlicher Veranstaltungskalender für 2025
Chemnitz wird zum Kulturhauptstadtjahr einen einheitlichen Veranstaltungskalender haben. Der Stadtrat billigte einen gemeinsamen Antrag von Grünen und CDU, wonach Stadt und Kulturhauptstadt-GmbH ihre Daten in einem Online-Angebot bündeln sollen.
Das Rathaus arbeitet aber nach eigener Aussage bereits daran. Der Plan: "Veranstaltungsdaten werden (teilweise) automatisch ausgetauscht."
Aus dem Kalender der Kulturhauptstadt rund um das Programm von Chemnitz 2025 könnten Daten automatisiert in den Kalender der Stadt Chemnitz übertragen werden. Eine doppelte Datenpflege sei dann nicht notwendig.
Titelfoto: Kristin Schmidt