Grünes Licht vom Chemnitzer Stadtrat! Windrad in Wittgensdorf darf gebaut werden
Chemnitz - Seit anderthalb Jahren plant der Wirtschaftshof "Sachsenland" in Wittgensdorf den Bau einer neuen Windkraftanlage. Damit soll das alte Windrad aus dem Jahr 1998 ersetzt werden. Kosten: mindestens acht Millionen Euro. Der Chemnitzer Stadtrat hat jetzt mit großer Mehrheit grünes Licht für das Projekt gegeben.
"Reparaturen an der alten Anlage sind nicht mehr wirtschaftlich", erklärt "Sachsenland"-Chef Jens Hoffmann (61). "In zwei bis drei Jahren müssten die Flügel ausgetauscht werden."
Das moderne Windrad soll knapp 250 Meter hoch sein und eine Leistung von gut 5 Megawatt haben. Ein Fall für den Stadtrat ist das Vorhaben, weil die Anlage nur 590 Meter Abstand zu den nächsten Wohnhäusern hat. Gesetzlich vorgeschrieben sind aber 1000 Meter.
Das kann nicht eingehalten werden, sagen Jens Hoffmann und Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (54, parteilos) übereinstimmend. Beschwerden der Anwohner gebe es bislang nicht.
"Das neue Windrad ist größer, die Aerodynamik aber auch deutlich leiser", erklärt Hoffmann. "Wenn der Wind Richtung Wohnhäuser weht, drosseln wir die Leistung. Der Schlaf wird in keinem Fall gestört." Nutzen will der Unternehmer den produzierten Strom vor allem für die benachbarte Milchviehanlage.
Im Stadtrat stieß das Projekt nur rechtsaußen auf Widerstand. Die Abgeordneten führten kritische Expertenmeinungen zu Windrädern an und forderten mehr Bürgerbeteiligung. Sowohl CDU als auch FDP verwiesen auf die mehrheitliche Zustimmung im Ortschaftsrat Wittgensdorf.
Titelfoto: Maik Börner