Grünen-Antrag scheitert im Chemnitzer Stadtrat: Feste Böllerzonen abgelehnt
Chemnitz - In Chemnitz wird es keine festen Böllerzonen an Silvester geben. Ein Antrag der Grünen scheiterte am Mittwoch im Chemnitzer Stadtrat.
Der Plan der Grünen: Feste Feuerwehrs-Zonen in der Stadt, an denen bevorzugt geböllert werden kann. Zusätzlich wurde eine zentrale Silvester-Show gefordert, auf der ein professionelles Feuerwerk gezündet wird oder eine Laser- oder Drohnenshow stattfinden soll.
Ziel des Antrages war es unter anderem, umliegende Wohngebiete vor Lärm, Feinstaub und Müll zu schützen. Haus- und Wildtiere sollten dadurch ebenfalls profitieren.
Ein weiterer Grund: "Die Bundesärztekammer sieht ungeregelte Knallerei als nicht mehr zeitgemäß an, da Medizinerinnen und Mediziner über die Feiertage auch ohne Verletze durch Feuerwerksunfälle bereits stark gefordert sind", heißt es von der Fraktion.
Auch OB Sven Schulze (51, SPD) äußerte sich am Mittwoch zu diesem Streit-Thema. "Silvester ist nach meiner Wahrnehmung eine private Feierlichkeit. Und ich möchte gerne, dass wir diese private Feierlichkeit im privaten Rahmen lassen." Eine klare Absage an eine zentrale Feuerwerks-Show.
Der OB appellierte zudem an die Vernunft der Menschen, mit Böllern verantwortungsvoll umzugehen.
Böllerzonen-Antrag abgelehnt! Grünen-Fraktions-Chefin: "Lassen uns nicht entmutigen"
Der Stadtrat stimmte letzten Endes gegen feste Böllerzonen in Chemnitz. Grünen-Fraktions-Chefin Manuela Tschök-Engelhardt (55) zeigte sich nach dem Ergebnis dennoch kämpferisch.
"Wir lassen uns von der überwiegend ablehnenden Haltung im Rat nicht entmutigen und werben weiter für die öffentliche Unterstützung unseres Vorschlages", so die Politikerin.
Immerhin können die Grünen einen Teilerfolg feiern. Denn der Stadtrat stimmte für eine Informationskampagne, die Bürger für das Abhalten von Feuerwerk und den damit verbundenen Folgen sensibilisieren soll.
Für Tschök-Engelhardt ist diese Informationskampagne ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Titelfoto: Kristin Schmidt