Doppelhaushalt in Chemnitz beschlossen: 2025 ist das städtische Sparschwein leer
Chemnitz - Es ist vollbracht. In einer Marathonsitzung hat der Chemnitzer Stadtrat den Doppelhaushalt für 2023/24 beschlossen. Damit ist die Verwaltung handlungsfähig - wenn die Landesdirektion das Zahlenwerk abnickt.
Der Fokus liegt auf dem Straßenbau, dem Neubau und der Sanierung von Schulen sowie auf der Ertüchtigung von Kitas. Für jeden einzelnen dieser Bereiche sind zweistellige Millionensummen eingestellt.
Die Neefestraße, die Eisenbahnkreuzung Bornaer Straße und die Fußgängerüberführung an der Wladimir-Sagorski-Straße bilden die Schwergewichte beim Bereich "Straßen/Brücken".
Bei den Schulen werden große Summen für die Grundschule Adelsberg, den Neubau der Grundschule Weststraße, die Oberschule Am Hartmannplatz sowie die Marianne-Brandt-Oberschule ausgegeben. Bei den Kitas können sich unter anderem die Einrichtungen an der Altendorfer Straße 25 und an der Auerswalder Straße 119 über Geld freuen.
Auch an den Vereinssport ist gedacht. Der SSV Textima bekommt am Sportplatz Erfenschlag einen Neubau und der TSV IFA einen Kunstrasenplatz. Zudem kauft die Stadt das Poststadion. Darüber hinaus wird das Juniorenstadion saniert, ebenso die Schwimmhalle am Südring.
Chemnitz verschuldet sich weiter
Problematisch: Der Haushalt ist vorn und hinten unterdeckt. Um so viel ausgeben zu können wie geplant, müssen alle Steuereinnahmen steigen. Zudem verschuldet sich Chemnitz weiter. So wird ein 2022 beschlossener Kredit über 57 Millionen Euro in Anspruch genommen.
Dabei sieht sich Kämmerer Ralph Burghart (52, CDU), der die Stadtrats-Sitzung in Vertretung des erkrankten OB Sven Schulze (51, SPD) leitete, mit steigenden Kosten für Zins und Tilgung konfrontiert.
Noch kann die Haushaltslücke auch durch den Griff in die Rücklagen kompensiert werden. Doch bereits 2025 ist das städtische Sparschwein leer.
Titelfoto: Simulation: Planungsbüro sLandArt, Haertelpress, Maik Börner