Diese Politiker verlassen den Chemnitzer Stadtrat

Chemnitz - Der "alte" Stadtrat hat seine Arbeit getan. Fünf Jahre lang haben 60 Abgeordnete Entscheidungen für Chemnitz gefällt, am 9. Juni wird neu gewählt. Für drei Stadträte endet damit das Kapitel Kommunalpolitik.

Stadtrat Heiko Schinkitz (67, Linke) zieht sich nach mehr als 30 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück.
Stadtrat Heiko Schinkitz (67, Linke) zieht sich nach mehr als 30 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück.  © Sven Gleisberg

Heiko Schinkitz (67, Linke) war 34 Jahre dabei und saß bereits 1990 im ersten frei gewählten Stadtrat nach der Wende: "Wenn man nach so einer langen Zeit geht, lässt man die Jahre natürlich Revue passieren. Es ist fast ein bisschen Wehmut dabei."

Die Entscheidung rund um das Chemnitzer Modell im ÖPNV ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: "Ich werde es nie vergessen, als damals der Schnittpunkt im Hauptbahnhof fertig war."

Künftig will Heiko Schinkitz viel Zeit mit seiner Familie verbringen. Er hat noch einmal geheiratet und inzwischen sieben Enkel.

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Chemnitz Politik Chemnitzer OB wiegelt die Linken ab

Für Wilma Meyer (50, SPD) steht ein Seitenwechsel an. Die gelernte Steuerberaterin saß eine Legislatur im Rat und wird neue Chefin im kommunalen Friedhofs- und Bestattungsbetrieb.

"Ich fand es sehr angenehm, dass wir über Parteigrenzen hinweg nicht nur gestritten, sondern auch gemeinsam bei Sachthemen an Lösungen gearbeitet haben." Manchmal habe sie sich aber auch für die raue Debattenkultur geschämt.

Ihre intensivsten Erinnerungen verbindet sie mit der Corona-Zeit, als der auf 36 Mitglieder verkleinerte Stadtrat im Stadion getagt hatte, und den Entscheidungen zur Kulturhauptstadt.

Wilma Meyer (50, SPD) wechselt demnächst in die Stadtverwaltung.
Wilma Meyer (50, SPD) wechselt demnächst in die Stadtverwaltung.  © Sven Gleisberg
Der Stadtrat tagt im Stavo-Saal zum letzten Mal vor der Wahl.
Der Stadtrat tagt im Stavo-Saal zum letzten Mal vor der Wahl.  © Sven Gleisberg

FDP-Stadtrat Tillmann: "Ich freue mich, dass wir die Kulturhauptstadt nach Chemnitz geholt haben"

Gordon Tillmann (51, FDP) hat in seinem Dachdecker-Unternehmen alle Hände voll zu tun.
Gordon Tillmann (51, FDP) hat in seinem Dachdecker-Unternehmen alle Hände voll zu tun.  © Kristin Schmidt

Ähnlich äußert sich auch Gordon Tillmann (51, FDP), der mit Blick auf das raue gesellschaftliche Klima eine politische Auszeit nimmt.

"Ich freue mich, dass wir die Kulturhauptstadt nach Chemnitz geholt haben. Leider kann ich es nicht weiter als Stadtrat begleiten, aber die derzeitige politische Situation ist weit weg von mir."

In der Juni-Sitzung kurz nach der Wahl kommt der alte Stadtrat nur noch einmal kommissarisch zusammen.

Titelfoto: Kristin Schmidt, Sven Gleisberg

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