Diese sieben Politiker sitzen für Chemnitz im Landtag
Chemnitz - Sieben Politiker repräsentieren Chemnitz zukünftig im neu gewählten Sächsischen Landtag: Per Direktmandat zieht die CDU mit Ines Saborowski (57), Peter Patt (61) und Alexander Dierks (36) ein. Susanne Schaper (46, Linke) und Volker Dringenberg (52, AfD) sowie die BSW-Politiker Nico Rudolph (34) und Ronny Kupke schaffen es über einen Listenplatz.
Viel Zeit, um durchzuschnaufen, gibt's nach der Wahl nicht: "Jetzt geht es nahtlos weiter, da der Prozess zur Regierungsbildung beginnt", so CDU-Generalsekretär Dierks.
AfD-Mann Volker Dringenberg hofft auf mehr als "nur" einen Platz in der Opposition: "Wir müssen schauen, ob eine Regierung zusammenkommt und wenn ja, mit wem." Entsprechend wolle seine Partei ihr Verhalten anpassen.
Die Linken-Landesvorsitzende Susanne Schaper ist froh, dass ihre Partei überhaupt wieder im Landtag vertreten sein wird. Sie zeigte sich am Montag demütig und schon im Arbeitsmodus.
Welchen Themen sie in Dresden Gehör verschaffen wollen
Die drei CDU-Politiker aus Chemnitz wollen sich im Landtag für die Stadt als Wirtschaftsstandort engagieren. Themen, die sie beschäftigen, sind unter anderem der Ausbau der Lehrerausbildung an der TU Chemnitz und des Modellstudiengangs "MEDiC" am Klinikum Chemnitz. "Zudem kann die Halbleiter-Industrie nicht in Dresden aufhören", ergänzt Peter Patt.
Auch Volker Dringenberg möchte sich für die wirtschaftliche Entwicklung einsetzten, "damit wir nach Leipzig und Dresden gehört werden". Susanne Schaper kämpft mit den Linken gegen die Schließung von Kitas: "Das ist ein großes Thema - auch in Chemnitz."
Auf Schapers Agenda stehen zudem die Einführung eines Pflegewohngeldes sowie Pläne für die Sicherung von Krankenhaus-Standorten: "Für eine alternde Stadt wie Chemnitz sind all diese Themen enorm bedeutsam."
Ines Saborowski möchte als Repräsentantin der Stadt über das Kulturhauptstadt-Jahr hinweg zeigen, "dass Chemnitz großartig ist". Dierks ergänzt: "Ich will deutlich machen, welche positive Entwicklung die Stadt in den letzten Jahren hingelegt hat." Ähnlich sieht es Dringenberg: Er will Chemnitz im Landtag "konstruktiv, kritisch und positiv für die Stadt" einbringen.
Sachsenwahl: So hat Chemnitz abgestimmt
Von wegen Politikverdrossenheit! Fast drei Viertel der 183.177 wahlberechtigten Chemnitzer gingen am Sonntag zur Urne. 31,7 Prozent von ihnen gaben ihre Stimme der CDU, die damit stärkste Kraft im Stadtgebiet ist.
Darauf folgt die AfD (26,32 Prozent), für die 34.879 Chemnitzer votierten. Drittstärkste Kraft ist das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 14,9 Prozent der Stimmen. Die SPD (8,4 Prozent) wählten 11.126 Personen. Je etwa fünf Prozent der Urnengänger wählten die Linken (4,95 Prozent) und die Grünen (4,95 Prozent). Die "Freien Sachsen" forderten im Wahlkampf "5 Prozent + X", schafften es jedoch nur auf 2,93 Prozent. Etwas mehr als 1 Prozent gingen jeweils an Die PARTEI (1,14 Prozent), die Freien Wähler (1,17 Prozent) und TIERSCHUTZ hier! (1,08 Prozent).
Große Verluste gab es bei der FDP: Während die Liberalen bei der Stadtratswahl mehr als 3 Prozent der Stimmen bekamen, landeten sie am Sonntag bei desaströsen 0,96 Prozent.
Das endgültige Chemnitzer Wahlergebnis stellt der Kreiswahlausschuss am 6. September fest. Die Sitzung findet um 10 Uhr im Stadtverordnetensaal im Rathaus statt und ist öffentlich.
Erstmeldung am 2. September um 19.16 Uhr, zuletzt aktualisiert am 3. September um 15.23 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz, Kristin Schmidt