Die Extrawünsche der Chemnitzer Stadträte: Doppelhaushalt steigt über Milliardengrenze

Chemnitz - Bis in die späten Abendstunden rang der Stadtrat am Mittwoch in Chemnitz um die Ausgestaltung des Doppelhaushalts 2023/24. Ein Haushalt, der erstmals die Milliardengrenze reißt.

Der Stadtrat am Mittwoch zu Beginn seiner Marathonsitzung.
Der Stadtrat am Mittwoch zu Beginn seiner Marathonsitzung.  © Uwe Meinhold

Sage und schreibe 138 Änderungsanträge waren bis zum Beginn der Sitzung eingetrudelt. Im Folgenden eine Auswahl der beschlossenen Extrawünsche:

Museums-Freitag
Der freie Museums-Freitag ist zurück. Mit der Einstellung von zunächst 2x 25.000 Euro in den neuen Doppelhaushalt hat eine Mehrheit der Räte das Angebot wiederbelebt. Der kostenlose Eintritt jeden 1. Freitag galt seit Mai 2019 und lief Ende 2022 aus.

Karl Clauss Dietel
DDR-Stardesigner Karl Clauss Dietel (1934-2022) soll künftig öffentlich gewürdigt werden. Geplant sind laut Volkmar Zschocke (54, Grüne) digitale und gedruckte Stadtführer. Dietel hatte als Formgestalter unter anderem Autos, Radios und das zeitlose Gesicht des Simson-Mopeds entworfen.

Der Feuerwehr-Nachwuchs bekommt Geld aus dem neuen Haushalt.
Der Feuerwehr-Nachwuchs bekommt Geld aus dem neuen Haushalt.  © Jan Härtel
Auch Tierheim und Tierasyl werden gesondert gefördert.
Auch Tierheim und Tierasyl werden gesondert gefördert.  © Kristin Schmidt

Auch Tierheim, Feuerwehr und Tampons standen auf der Agenda

Julia Bombien (40, SPD)
Julia Bombien (40, SPD)  © Kristin Schmidt

Tierheim
Das Tierheim erhält zusätzliche Mittel von 74.000 Euro. Vor allem die erhöhten Gebührensätze für Tierärzte machten diesen Zuschuss notwendig, schilderte Thomas Scherzberg (60, Linke). Das Tierasyl des Vereins "Tiere in Not Chemnitz" kann sich über 10 000 Euro freuen.

Feuerwehr
Die Kinder- und Jugendfeuerwehr erhält 15.000€ Kleidergeld.

Tampons
Für heftige, zum Teil unappetitliche Wortwechsel zwischen AfD(-Männern) sowie Frauen von Linken und Grünen sorgten 10.000 Euro für Tampons und -Behälter an Oberschulen und Gymnasien.

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Julia Bombien (40, SPD) hatte zu Beginn unter Verweis auf Mädchen aus sozial schwachen Familien für die Finanzhilfe geworben.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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