Der Chemnitzer Zietenpark verwahrlost immer mehr: Doch wer ist schuld?

Chemnitz - Keine Idylle mehr am Fuße des Sonnenbergs: Der Chemnitzer Zietenpark an der Ecke Zieten-/Jakobstraße vermüllt zusehends. Daran sei die Stadt schuld, behauptet der Verein SDB. Der hatte das Areal jahrelang gepachtet - bis die Stadt Ende 2022 den Vertrag auslaufen ließ.

Ein Platz vermüllt: Thomas Bossack (53) stinkt das gewaltig.
Ein Platz vermüllt: Thomas Bossack (53) stinkt das gewaltig.  © Ralph Kunz

"Wir haben aus einer Müllhalde einen kleinen Park entwickelt. Doch jetzt geht die Entwicklung rückwärts", schimpft Thomas Bossack (53), Vorstandsmitglied des SDB (Verein zur Förderung der Solidarität, Demokratie und Bildung). "Seit der Park unter städtischer Regie steht, kümmert sich kaum noch jemand darum. Nun taucht immer mehr Sperrmüll auf, den irgendwelche Leute hier abladen", weiß Bossack.

Der SDB-Vorstand: "Das sieht manchmal aus wie auf einer Möbeltauschbörse. Plötzlich stehen da Kinderbetten, Matratzen, Sessel, Schränke, Glas. Dann nimmt jemand was mit, Sofas kommen dazu. Das ist nicht mehr schön."

Die Verwaltung räumt auf TAG24-Nachfrage ein, dass der Zietenpark "vorübergehend von der Stadt Chemnitz unter Berücksichtigung der personellen Kapazitäten betreut" werde. Es werde auch ein neuer Pächter gesucht.

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Schuld am jetzigen Zustand sei aber der Verein, "der den vertraglich vereinbarten Zugang für die Öffentlichkeit nicht gewährleistet" habe. Deshalb habe die Stadt den Vertrag zum Jahresende nicht verlängert.

So sah der Zietenpark noch unter der Regie des Vereins SDB aus.
So sah der Zietenpark noch unter der Regie des Vereins SDB aus.  © Ralph Kunz
Der Platz wird vermüllt, die Pflanzen verwildern - der Zietenpark im Oktober 2023.
Der Platz wird vermüllt, die Pflanzen verwildern - der Zietenpark im Oktober 2023.  © Ralph Kunz
Diese Sofas tauchten plötzlich in der Grünanlage auf.
Diese Sofas tauchten plötzlich in der Grünanlage auf.  © Ralph Kunz
Streit um den Zietenpark: Schon 2019 beschwerte sich Thomas Bossack über Vandalismus.
Streit um den Zietenpark: Schon 2019 beschwerte sich Thomas Bossack über Vandalismus.  © Ralph Kunz

Thomas Bossack nennt diese Aussage "eine Ausrede". Er sagt: "Der Park war immer zugänglich. Nur an einigen Stellen war er bepflanzt - und wir wollten nicht, dass Besucher durch die Rabatten laufen."

Titelfoto: Ralph Kunz

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