Chemnitztal-Radweg kommt nicht in die Gänge: Bürokratie bremst neue Strecke aus
Claussnitz - Stop-and-go auf dem Chemnitztalradweg: Zwar ist der neue Abschnitt zwischen den Ortsteilen Markersdorf und Diethensdorf seit mehr als einem Monat fertig, seine Freigabe steht aber bislang aus. Zudem stiegen die Kosten. Auch ein neuer Abschnitt könnte länger dauern.
Zwei Dinge verzögern derzeit die Eröffnung des 1,8 Kilometer langen Abschnittes in Chemnitz.
"Das Verfahren beendet letztendlich das Landratsamt mit einem Bescheid. Dazu kommt noch die verkehrsrechtliche Beschilderung", sagt Robert Haslinger (34), Chef des 2007 gegründeten Zweckverbandes Chemnitztalradweg.
Letzteres benötigt einen Abstimmungstermin zwischen Zweckverband, Polizei, der Gemeinde Claußnitz und dem Landratsamt Mittelsachsen, das eine Außenstelle im rund 15 Kilometer entfernten Mittweida besitzt.
Problem: "Aufgrund der aktuellen Lage konnte bisher kein entsprechender Termin durchgeführt werden", so Haslinger weiter.
Dabei ist der Chemnitztalradweg in der Pandemie beliebter denn je. "An schönen Tagen ist immer was los Er findet auch immer mehr Anklang bei Pendlern und Leuten aus der Stadt", freut sich der Verbandschef.
Chemnitztalradweg-Verlängerung von Diethensdorf nach Göritzhain geplant
Er hofft, dass mit sinkender Inzidenz auch das Museum der Eisenbahnfreunde in Markersdorf (Hauptstraße 100) - eine Attraktion an der Strecke - wieder eröffnen kann.
"Wir stehen in den Startlöchern. Fahrten mit der Draisine sind dann über E-Mail-Voranmeldung möglich", sagt Vorsitzender Robin Helmert (39).
Derzeit plant der Zweckverband eine 4,3 Kilometer lange Chemnitztalradweg-Verlängerung von Diethensdorf nach Göritzhain.
Wegen eines nahen Naturschutzgebietes musste aber ein Planfeststellungsverfahren bei der Landesdirektion angestrengt werden, was länger dauert. Zu hoffen ist, dass hier die Kosten im Rahmen bleiben.
Während die 5,7 Kilometer lange und 2017 eröffnete Strecke zwischen Chemnitz-Wittgensdorf und Markersdorf nur 3,9 Millionen Euro kostete, waren für den vergleichsweise nur ein Drittel so langen Abschnitt Markersdorf-Diethensdorf bereits 3,6 Millionen Euro nötig. Grund: "Unter anderem die Baukosten-Steigerung der letzten Jahre", so Verbandschef Haslinger.
Titelfoto: Uwe Meinhold