Chemnitzer OB sauer: "Wie schon bei der Bahn fährt der Zug mal wieder nicht durch unsere Stadt"

Chemnitz - Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) hat die Pläne der Bundesregierung scharf kritisiert, Chemnitz nicht an das künftige deutsche Wasserstoffnetz anzubinden.

OB Sven Schulze (52, SPD) bittet die Chemnitzer Bundestagsabgeordneten um Unterstützung.
OB Sven Schulze (52, SPD) bittet die Chemnitzer Bundestagsabgeordneten um Unterstützung.  © Ralph Kunz

"Wie schon bei der Bahn fährt der Zug mal wieder nicht durch unsere Stadt", sagte das Stadtoberhaupt zum Auftakt der Stadtratssitzung. "Wir haben viele Fakten in Berlin vorgelegt, doch die wollte man nicht zur Kenntnis nehmen. Wir sind eines von vier Wasserstoff-Kompetenzzentren in ganz Deutschland, das einzige im Osten. Sollen wir den Wasserstoff in Kannen hierher tragen?"

Schulze forderte die Chemnitzer Bundestagsabgeordneten auf, ihren politischen Einfluss geltend zu machen, um die Situation noch zu verändern.

CDU-Fraktionschef Tino Fritzsche stimmte dem Stadtoberhaupt uneingeschränkt zu. "Es gehen uns langsam die Superlative aus, um die Arbeit dieser Ampel in Berlin zu bewerten."

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Chemnitz Politik Andrang bei den Chemnitzer "Ampelparteien"

"Wir können jungen Fachleuten hier keine modernen Arbeitsplätze anbieten", ergänzte FDP-Fraktionschef Dieter Füßlein (81). "Wir müssen jetzt zusammen einen überregionalen Aufschrei starten, damit die Leute in Berlin wach werden."

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellte am gestrigen Dienstag die Planungen für ein knapp 10.000 Kilometer langes deutsches Wasserstoff-Kernnetz vor. Die gesamte Region Südwestsachsen fehlt.

Titelfoto: Ralph Kunz

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