Chemnitzer Energie-Experte Jörg Vieweg kriegt Gegenwind von AfD
Chemnitz - Befangenheit? Das wirft Falk Müller (46, AfD) dem Chemnitzer SPD-Stadtrat Jörg Vieweg (50) vor. Der energiepolitische Sprecher der Sozialdemokraten hatte sich in der vergangenen Stadtratssitzung zum später beschlossenen Ausbau der Windkrafträder geäußert. Die Kritik: Vieweg sei nicht unabhängig, weil er selbst in der Branche tätig ist.
Seit seinem Ausscheiden aus dem sächsischen Landtag arbeitet Jörg Vieweg als Projektentwickler für erneuerbare Energien.
Die Debatte flammte schon in der Gremiumssitzung durch Kritik von Fraktionskollege Nico Köhler (45, AfD) auf. Gegenwind bekam die AfD von den anderen Fraktionen.
Jens Kieselstein (41, FDP): "Als Lobbyist für die Industrie freue ich mich, wenn wir über erneuerbare Energien sprechen. Und ich finde es auch nicht hinderlich, wenn wir hier im Stadtrat Leute haben, die etwas von der Materie verstehen."
Oberbürgermeister Sven Schulze (50, SPD) sagte zuvor: "Befangenheit liegt dann vor, wenn ein unmittelbarer Vor- oder Nachteil entsteht. Das sehen wir hier nicht."
Und Viehweg selbst? "Die Vorwürfe sind für mich an den Haaren herbeigezogen. Ja, ich sehe mich als Anwalt für Klimaschutz und erneuerbare Energien."
Titelfoto: Kristin Schmidt