Umfrage zeigt: Chemnitzer AfD-Wähler haben keinen Bock auf Kulturhauptstadt
Chemnitz - Das Kulturhauptstadt-Jahr 2025 rückt immer näher. Während es einige kaum erwarten können, scheint es anderen egal zu sein. Laut einer aktuellen Umfrage haben vor allem AfD-Wähler aus Chemnitz keinen Bock auf 2025!
Das FOG-Institut befragte knapp 1500 Chemnitzer in einem Online-Voting, was in ihren Augen gut oder schlecht in Sachsens drittgrößter Stadt läuft. Dabei sollten die Befragten auch die Partei angeben, der sie am nächsten stehen.
Spannend: Institut-Chef Ulrich Weiser (43) will damit herausfinden, wie die Wähler der Parteien ticken, was ihre Wünsche, Kritik und Ängste sind.
Themen wie Mieten, Sicherheit oder ärztliche Versorgung spielten eine Rolle, aber auch die Kulturhauptstadt. Die Daten dazu wurden nun ausgewertet. Ein kleiner Auszug daraus wurde bereits veröffentlicht.
Ergebnis: AfD-Wähler haben zum großen Teil keinen Bock auf das Kulturhauptstadt-Jahr 2025. Nur sechs Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich auf 2025 freuen, ganze 55 Prozent freuen sich nicht.
Zum Vergleich: 66 Prozent der Grün-Wähler freuen sich auf das Kulturhauptstadt-Jahr, nur sechs Prozent nicht.
Kritik an Kulturhauptstadt: "Verantwortlichen haben es nicht geschafft, die Menschen zu begeistern"
Doch woher kommt der Kulturhauptstadt-Frust bei den AfD-Wählern? Laut Stadtrat Lars Franke (48, AfD) haben es die Verantwortlichen nicht geschafft, "die Menschen in unserer Stadt zu informieren, mitzunehmen und zu begeistern".
Die Kulturhauptstadt sei derzeit eine "kleine, abgeschottete Blase, die mit dem normalen Bürger nichts zu tun hat", kritisiert Franke. Er selbst würde sich dennoch freuen, wenn das Jahr 2025 ein Erfolg wird. "Dafür muss aber noch viel passieren", sagt er.
Stadtsprecher Mathias Nowak (54) weist die Kritik zurück. Er lädt alle Chemnitzer, egal welcher Partei-Sympathie, ein, "die Stadt neu zu entdecken und zusammen mit allen Besuchern eine gute Zeit zu haben."
Bereits in diesem Jahr gebe es etliche Veranstaltungen, die einen Vorgeschmack auf das Kulturhauptstadt-Jahr geben, so Nowak.
Titelfoto: Carsten Koall/dpa, Jan Woitas/dpa