Zoff um Wahlwerbebrief: Chemnitzer OB-Kandidatin Patt erntet heftige Kritik
Chemnitz - Der Chemnitzer Oberbürgermeister-Wahlkampf wird schmutzig - und ein Wahlwerbebrief für CDU-Kandidatin Almut Patt (51) erntet Kritik von allen Seiten. Darin verteilt sie quasi Posten an die anderen Kandidaten. FDP-Chef Frank Müller-Rosentritt (38), der Sven Schulze (48, SPD) unterstützt, ist empört: "Sehr schlechter Stil!"
In dem Werbebrief von vier "unabhängigen Unternehmern", aber mit dem Wahllogo von Almut Patt, an die Chemnitzer Haushalte loben die Schreiber den Finanzbürgermeister Sven Schulze - den Posten soll er auch behalten.
Lars Faßmann (43, parteilos) soll neuer Chef der Wirtschaftsförderung werden und Volkmar Zschocke (51, Grüne) weiter für die Umwelt in der Region arbeiten. Aber alle unter einer Oberbürgermeisterin Almut Patt.
"Ein vergiftetes Lob, um sich selbst zu erhöhen", schimpft Lars Faßmann. Er nennt den Brief "einen Trick, um die Bevölkerung mit angeblichen Absprachen in die Irre zu führen".
SPD-Chef Sebastian Reichelt (35) nennt den Brief "eine unredliche Art der Täuschung". Er erwarte mehr Anstand von einer potenziellen Oberbürgermeisterin.
Almut Patt kann die Aufregung nicht verstehen: "Positives Reden über andere ist positiv. Gute Ideen anderer Kandidaten dürfen nach dem Wahlkampf nicht verloren gehen."
Titelfoto: privat, Kristin Schmidt