Chemnitz: Bärenbrunnen soll in die City zurückkehren
Chemnitz - Hoffnung für den Bärenbrunnen! Das beliebte Wasserspiel von Otto Pilz (1876 - 1934) könnte restauriert und wieder zum Leben erweckt werden. Der Investor, der auf dem Getreidemarkt gerade ein Wohn- und Geschäftskomplex errichtet, hat den Brunnen in seine Planungen einbezogen.
"Wir wurden von Herrn Stötzer (Baubürgermeister, Anm. d. Red.) angesprochen und finden die Idee gut. Die technische Realisierbarkeit haben wir bereits geprüft. Derzeit planen wir das Außengelände. Der Brunnen würde das Gelände aufwerten", sagt Projektleiter Holm Rotsch (55) von Rebo Consult.
Noch befindet sich das Wasserspiel im Eigentum der Stadt - zumindest das, was davon übrig ist. Im Jahr 2000 wurden die drei Bären von Unbekannten gestohlen. Brunnenbecken, Teile der Technik und Stele liegen aber noch im Bauhof im Küchwald.
Stadthistoriker und Ex-Stadtrat Sandro Schmalfuß (41) kämpft bis heute um den Bärenbrunnen. Er hatte Baubürgermeister Michael Stötzer (47, Grüne) die Wiederbelebung am Getreidemarkt schmackhaft gemacht. "Der Platz ist öffentlich und liegt zentral. Er würde gut dorthin passen. Allerdings müsste die Brunnenplastik rekonstruiert werden." In dieser Hinsicht müssen sich Stadt und Investor noch einigen. Die dafür nötigen Kosten sind noch unbekannt.
Am Getreidemarkt würde die Plastik mit den drei Bären quasi eine Rückkehr durch die Hintertür erleben. 2017 wurde ein Beschlussantrag der damaligen Fraktion Vosi/Piraten zur Aufstellung des Brunnens an der Johanniskirche mit 13 zu 28 Stimmen abgelehnt. Schmalfuß reichte zusätzlich eine Petition mit knapp 1400 Unterstützern ein.
Der Bärenbrunnen aus dem Jahr 1914 stand bis 2001 vor dem Sporthaus an der Theaterstraße.