Nach zehnjährigem Hin und Her: Warum es am Viadukt immer noch keinen Radweg gibt
Chemnitz - Das Eisenbahnviadukt in Chemnitz-Rabenstein ist seit einem halben Jahr fertig. Kommt jetzt endlich auch der Radweg Richtung Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau)? Nach fast zehn Jahren Tauziehen will die CDU am Mittwoch im Stadtrat den Bau auf den Weg bringen.
"Wir wollten die Stadtverwaltung schon in der letzten Legislatur beauftragen, mit den Umlandgemeinden Gespräche aufzunehmen", sagt Stadträtin Solveig Kempe (42). Doch das Projekt sei immer wieder am Widerstand von Rot-Rot-Grün gescheitert.
Im Zuge der Haushaltsverhandlungen war der Radweg seit 2015 mehrfach im Stadtrat durchgefallen. Nach Sichtweise der CDU auch, als die Strecke im Zuge der Viadukt-Sanierung aus Mitteln des alten SED-Vermögens mit zur Debatte stand.
Grünen-Fraktionsvize Volkmar Zschocke (55) will das so nicht stehen lassen: "Wir sind für den Radweg, waren aber gegen das Viadukt. Wenn Prioritäten im Haushalt gesetzt werden müssen, heißt das doch nicht, dass wir uns dagegen ausgesprochen haben."
Derzeit endet der Rad- und Wanderweg vom Forsthaus Grüna durch den Rabensteiner Wald am Viadukt. Das Fehlen einer nutzbaren Fortsetzung sei eine "Barriere sowohl für den Radverkehr als auch für die touristische Entwicklung des Naherholungsgebietes Rabenstein", sagt Solveig Kempe.
SPD springt auf Radweg-Thema auf
Das Rathaus hat den Ausbau nach eigener Aussage bereits teilweise im neuen Radverkehrskonzept festgehalten.
Wann das Konzept vorliegt und vor allem in welchem Stadium die Gespräche mit den Umlandgemeinden sind, ist unklar.
Inzwischen springt auch die SPD auf den Schnellradweg auf. In einem Ergänzungsantrag fordert die Fraktion die Anbindung an Rastplätze wie den Hoppbergblick.
Titelfoto: Uwe Meinhold