Bürger-Diskussion um saubere Fernwärme: "Chemnitz braucht mehr Freiheitsenergien"

Chemnitz - Wie sauber könnte die Chemnitzer Fernwärme werden? Darüber diskutierten Klimaschützer und der Grünen-Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann (57) am Dienstagabend im katholischen Gemeindesaal am Sonnenberg. Hintergrund ist das mögliche Holzheizkraftwerk, das die Eins Energie im Ortsteil Siegmar plant.

Debatte um ökologische Fernwärme: (v.l.) Patrick Schönknecht (27, Grüne), Uwe Grüner (Parents For Future) und Bernhard Herrmann (57, Grüne).
Debatte um ökologische Fernwärme: (v.l.) Patrick Schönknecht (27, Grüne), Uwe Grüner (Parents For Future) und Bernhard Herrmann (57, Grüne).  © Kristin Schmidt

Bernhard Herrmann gab die Richtung vor: "Schneller Ausstieg aus dem Gas und bezahlbare Energie auch für meine Enkel. Den CO2-Speicher Holz dürfen wir in den Städten nicht verheizen."

In die gleiche Kerbe schlug Uwe Grüner (Parents For Future). Er bemängelte die geringe Nutzung Erneuerbarer Energien in Chemnitz im Vergleich zu Deutschland. Wie es in Zukunft besser gehen könnte, zeigte Mika Eckhardt (25) anhand seiner Masterarbeit an der TU Chemnitz auf.

Der Absolvent hat eine klare Idee: "120 Windräder in der Region, gut die Hälfte aller Dächer mit Solarplatten und vier Batteriespeicher für Strom sowie Großwärmepumpe, mehr Wärmenetze, Müllverbrennung und Wasserstoff müssten reichen. Chemnitz braucht mehr Freiheitsenergien."

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Während Rainer Amme (56, BUND) Biogas in die Debatte warf, warb Hausbesitzer Lars Fassmann (46) fürs Dämmen: "Dann könnten wir uns manche Wärmeerzeugung sparen."

Im Heizkraftwerk Altchemnitz produzieren fünf Gasmotoren Strom und Wärme.
Im Heizkraftwerk Altchemnitz produzieren fünf Gasmotoren Strom und Wärme.  © Kristin Schmidt

Bernhard Herrmann gab zu, dass er nicht wisse, ob das Holzheizkraftwerk der Eins noch zu stoppen wäre. Gert Rehn (77), Sprecher der Bürgerinitiative, kündigte Widerstand an: "Wir lehnen Holzverbrennung ab."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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