Bitter für Chemnitzer Jugend: Diesen Projekten wurden die Zuschüsse gestrichen
Chemnitz - Im Tauziehen um die Einsparungen im nächsten Stadthaushalt gibt es die ersten Verlierer. Der zuständige Ausschuss im Chemnitzer Stadtrat hat für acht Projekte der Jugendarbeit die Zuschüsse gestrichen und damit das Aus besiegelt, darunter die Jugendwerkstatt der Jugendberufshilfe und die Pfadfinder der Lutherkirchgemeinde.
"Das ist uns allen sehr schwergefallen", sagt Solveig Kempe (43, CDU). "Niemand kürzt gern, aber das Geld ist schlichtweg nicht da." Ursprünglich sollten sogar 27 Projekte dem Rotstift zum Opfer fallen, doch der Großteil konnte gerettet werden.
Besonders hart trifft es das Haus Liddy in Gablenz. Trotz anhaltender Proteste im Wohngebiet gibt es im nächsten Jahr kein Geld mehr für Jugendklub, Kreativzentrum und Musikwerkstatt.
Eine Petition gegen die drohende Schließung hatten innerhalb weniger Tage über 3200 Menschen unterzeichnet. Jetzt soll für die drei Projekte bis Juni 2025 noch eine sogenannte Auslauffinanzierung fließen.
Betrieben wird das Haus Liddy von der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe (KJF). Geschäftsführer Rico Popp (38) will aus der Not eine Tugend machen: "Der Bescheid wird für das gesamte Haus Liddy ausgestellt. Wir können uns also intern Gedanken machen, was wir fortführen und was wir reduzieren müssen."
Hilfe kommt fraktionsübergreifend von den Stadträten: "Sobald die Haushalts-Verhandlungen begonnen haben, wollen wir auch nach Möglichkeiten suchen, um zumindest den Jugendklub für Gablenz zu erhalten", kündigt Maik Otto (47, SPD) an. "Der ist wichtig für den Stadtteil."
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Maik Börner