Aus finanziellen Gründen: Diesen Chemnitzer Jugendklubs droht jetzt die Schließung
Chemnitz - Gerade ist der Chemnitzer Stadtrat aus der Sommerpause zurück, schon gibt es den ersten Stress. Stein des Anstoßes ist die finanzielle Situation der Jugendarbeit.
Schon auf der Sitzung diesen Mittwoch thematisierte Rot-Rot-Grün das schwebende Damoklesschwert der Schließung mehrerer Jugendclubs. Manuela Tschök-Engelhardt (55, Grüne) warf dem Stadtkämmerer Ralph Burghart dabei vor, Stadtratsbeschlüsse nicht umzusetzen.
Das Rathaus war darüber so verärgert, dass die Stadtspitze den Vorstoß per gemeinsamer Pressemitteilung als "moralisch fragwürdig und verleumderisch" zurückwies. Doch wie ist die Faktenlage? Entschieden ist noch gar nichts.
Wie die CDU-Fraktion bestätigt, soll es eine "Schließungsliste" von neun Jugendclubs geben, darunter Plan-B, Punkt West und LP2. Das Rathaus dagegen bestreitet deren Existenz auf Nachfrage. "Schließungen will aber keine Fraktion", sagt Stadtrat Kai Hähner (50, CDU).
Für die Jugendarbeit braucht das Rathaus 15 Millionen Euro, es fehlen durch die hohen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst aber um die 150.000 Euro. "Die finden sich noch im Haushalt", da ist sich Hähner sicher.
Der Jugendhilfeausschuss, das für Jugendarbeit zuständige Gremium im Stadtrat, sucht händeringend nach einer Lösung. Die Clubs selbst sind aufgerufen, eigene Sparmaßnahmen vorzulegen.
Titelfoto: Sven Gleisberg