Pläne sind vom Tisch! Chemnitz bekommt doch kein Holzheizkraftwerk
Chemnitz - Aus und vorbei! Die Pläne für das Holzheizkraftwerk im Chemnitzer Ortsteil Siegmar sind vom Tisch. Das teilte der Energieversorger "eins" am Freitagnachmittag mit. Der Grund: Der Bau eines solchen Kraftwerks sprenge den finanziellen Rahmen.
Viele Chemnitzer atmen nun auf. Zuletzt gab es viel Protest gegen den geplanten Bau des Holzheizkraftwerkes, Bürger sammelten Unterschriften, gingen auf die Straße.
Die Sorge der Anwohner: Feinstaubemissionen aus einem Holzheizkraftwerk könnte zu gesundheitlichen Schäden führen. Das Energieunternehmen selbst hatte Gutachten zum Holzheizkraftwerk angekündigt.
Doch nun sind die Pläne vom Tisch, Chemnitz wird kein Holzheizkraftwerk bekommen! "Leider hat sich gezeigt, dass die eingegangenen Angebote für die Errichtungsleistungen der Anlagen- und Bautechnik auch nach intensiven Verhandlungen noch weit über den geplanten Kosten und dem wirtschaftlichen Maximalbudget liegen", so das Unternehmen.
Aus diesem Grund habe man sich entschieden, das Kraftwerk bis auf Weiteres nicht zu bauen. "Wir sind aber nach wie vor davon überzeugt, dass es sich um eine gute und sinnvolle Technologie handelt", erklärt Roland Warner (57), Vorsitzender der eins-Geschäftsführung.
Doch die hohen Kosten seien auch den Kunden gegenüber nicht tragbar.
Für Kraftwerk-Gegner war das Projekt "ökologischer Schwachsinn"
Der Energieversorger hatte geplant, an der Mauersbergerstraße in Siegmar ein Holzheizkraftwerk zur Versorgung von Fernwärme zu errichten. 2021 war der Bau geplant, 2023 sollte das Kraftwerk in Betrieb gehen.
Doch die Proteste gegen die Kraftwerk-Pläne waren groß. So demonstriere die Gruppe Parents for Future (PFF, Eltern für Zukunft) gegen das Projekt, nannten es "ökologischer Schwachsinn"!
Die Umweltschützer forderten stattdessen eine stärkere Förderung von Sonnen- und Windenergie.
Auch die Westsächsische Hochschule (WHZ) Zwickau kam zu einem vernichtenden Ergebnis. Eine Studie zeigte, dass ein solches Kraftwerk Mensch, Klima und Wald massiv schädigen würde.
Titelfoto: Uwe Meinhold, Ralph Kunz