Ossi, Wessi, Männchen, Weiblein: Das große Chemnitzer Ampelmann-Wirrwarr
Chemnitz - Ost-West-Treffen der Ampelmännchen mitten in Chemnitz. An der Baustelle Straße der Nationen/Brückenstraße sind die Figuren zum Gehen oder Stehen bunt gemischt. Sogar ein Ampelfrauchen hat sich unter die Symbole geschmuggelt. Die Passanten reagieren belustigt.

Das Übergewicht des Westens ist erdrückend an der Baustelle. Unter den sechs grünen Symbolen sind nur zwei aus der früheren DDR. Bei Rot gewinnt der Westen sogar mit fünf zu eins. Die Chemnitzerin Ute Drees stört das gar nicht: "Mir ist nur wichtig, dass ich Grün habe."
"Ost und West friedlich vereint auf einer Baustelle - das ist schön", findet Günter Jahn (81). Schmunzelnd fügt er hinzu: "Die Polizei sollte sich nicht wundern, wenn bei West-Rot niemand stehen bleibt. Wer hört schon auf Anordnungen aus dem Westen?"
Staunend stand Hannelore Gebhardt (58) vor dem Ampel-Wirrwarr. "Ich wusste nicht, dass das schmale Männchen aus dem Westen kommt. Die sind aber steif, die West-Männeln! Bei uns im Erzgebirge gibt's so was nicht."
Selbstbewusst stellte sich Alina Krasselt (18) vor das Ampel-Frauchen, zeigte ihren wehenden Haar-Zopf - gerade so wie die Frau auf der Ampel.






"Sieht aus, als ob ich Modell gestanden hätte. Ich finde, es sollten mehr Frauen auf Ampeln aufleuchten. Dann zeigen sie den Männern, wo's langgeht", meint Krasselt.
Titelfoto: Kristin Schmidt