Nach Tarifabschluss: City-Bahn-Chef droht harte Einschnitte an

Chemnitz - Ernüchterung folgt auf die Freude über das Streik-Ende bei der City-Bahn Chemnitz: Nach der Einigung mit der Lokführergewerkschaft GDL kündigte City-Bahn-Chef Friedbert Straube (44) der Belegschaft intern harte Konsequenzen an, die der lang umkämpfte Tarifabschluss haben wird.

Chef Friedbert Straube (44) ist noch unschlüssig, wie die City-Bahn die Mehrkosten finanzieren soll.
Chef Friedbert Straube (44) ist noch unschlüssig, wie die City-Bahn die Mehrkosten finanzieren soll.  © Kristin Schmidt

"Wegen der Lage der öffentlichen Kassen wird sich die Arbeitszeitabsenkung bei steigenden Löhnen nur über Streichungen im Fahrplan finanzieren lassen - was dann zu Entlassungen führen wird. Diese Spirale nach unten hätte ich nur zu gern vermieden", heißt es in einer E-Mail des Geschäftsführers an die Mitarbeiter.

Die Gefahr dafür schätzt Straube "in Anbetracht immer knapperer Haushaltskassen mehr als realistisch" ein.

Nach Angaben der City-Bahn entsteht durch die Vereinbarung zur schrittweisen Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bis 2029 und vorgesehene Lohnerhöhungen eine Finanzierungslücke von zwei Millionen Euro jährlich.

Probleme kommen mittelfristig

Die City-Bahn Chemnitz wird nicht mehr bestreikt und fährt wieder.
Die City-Bahn Chemnitz wird nicht mehr bestreikt und fährt wieder.  © Kristin Schmidt

City-Bahn-Sprecher Falk Ester (56) relativierte gestern die Knallhart-Ansage: "Es gibt aktuell keinerlei konkreten Pläne für Entlassungen oder Fahrplankürzungen. Der Finanzplan für 2024 und 2025 ist abgesichert. Die Probleme werden mittelfristig auf uns zukommen."

Mögliche Wege, um dem Engpass zu begegnen, wären die Erhöhung von staatlichen Zuschüssen oder der Ticketpreise.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt

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