Zu viele Pflegeheime in Chemnitz - droht eine Pleitewelle?

Chemnitz - Nach einem Boom neu gebauter Pflegeheime in den vergangenen Jahren wächst nun die Sorge vor einer Pleitewelle.

Das Pflegeheim "Curata" mit 150 Plätzen an der Straße der Nationen musste 2023 nach nur zwei Jahren schon wieder schließen.
Das Pflegeheim "Curata" mit 150 Plätzen an der Straße der Nationen musste 2023 nach nur zwei Jahren schon wieder schließen.  © Fotomontage: Kristin Schmidt, Sven Gleisberg

Der städtische Pflegebedarfsplan rechnet bis zum Jahr 2035 mit einem Überangebot von mehr als 360 vollstationären Plätzen und kritisiert "die mangelnde kommunale Steuerungsfähigkeit".

Seit 2017 haben in Chemnitz vier neue Pflegeeinrichtungen eröffnet, ein weiteres Heim ist in Planung.

Zwei Pflegeeinrichtungen mussten in den vergangenen drei Jahren schließen, darunter das erst 2021 neu errichtete Heim in der Straße der Nationen 86.

"Ob es für Neubauten eine Bedarfslage gibt und Pflegepersonal auf dem Arbeitsmarkt verfügbar ist, spielt für die Realisierung des Bauvorhabens keine Rolle", kommentiert die Planungsanalyse des Sozialamtes.

Bereits Anfang 2024 waren laut Stadt von den 3672 Pflegeheimplätzen in Chemnitz nur 86,8 Prozent belegt.

Die ökonomischen Konsequenzen rechnet Pflege-Expertin Andrea Saupe vor: "Es braucht 96 Prozent Auslastung, um ein Pflegeheim wirtschaftlich betreiben zu können."

Titelfoto: Fotomontage: Kristin Schmidt, Sven Gleisberg

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