Wohngebiet feiert Jubiläum: Das Heckert wird 50

Chemnitz - Es war einst eine der größten Plattenbausiedlungen der DDR: das Fritz-Heckert-Gebiet. Noch heute wird das Wohngebiet, das sich über die Chemnitzer Stadtteile Helbersdorf, Markersdorf, Kappel und Hutholz erstreckt, von den Chemnitzern gleichermaßen geliebt und gehasst. 2024 feiert es schon sein 50-jähriges Jubiläum.

Eine Baustelle im Heckert-Gebiet im Oktober 1984. (Archivbild)
Eine Baustelle im Heckert-Gebiet im Oktober 1984. (Archivbild)  © Harry Härtel

Das Wohngebiet, das ab 1974 bis in die 1980er-Jahre hinein gebaut wurde, umfasste damals rund 32.300 Wohnungen und hatte mehr als 90.000 Einwohner. Namensgeber war der Chemnitzer KPD-Politiker Fritz Heckert (1884-1936).

Gebaut wurde es damals wegen des Wohnungsmangels in der DDR. Neben unzähligen Wohnungen entstanden auch Geschäfte, Ärztehäuser, Schulen und vieles mehr. Das Gebiet sollte in allen Bereichen den Bedürfnissen seiner Bewohner gerecht werden. Insgesamt gab es acht Baugebiete, von denen aber am Ende nur sieben vollendet wurden.

In den vergangenen Jahren fanden umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im Heckert-Gebiet statt. Wegen des hohen Leerstands wurden auch einige der Neubauten zurückgebaut, teilweise verschwanden ganze Häuserzeilen. Bis 2009 wurden rund 11.000 Wohneinheiten abgerissen. Laut Stadt Chemnitz liegt die Einwohnerzahl jetzt bei rund 37.000 Einwohnern.

Die Wolgograd Allee im Winter 1986. (Archivbild)
Die Wolgograd Allee im Winter 1986. (Archivbild)  © Harry Härtel

Jubiläumsfest im August

Das Heckert-Gebiet heute, aus der Luft gesehen.
Das Heckert-Gebiet heute, aus der Luft gesehen.  © Kristin Schmidt

Das 50-jährige Jubiläum des Heckert-Gebiets soll im nächsten Jahr gebührend gefeiert werden. Dazu hat sich eine Initiative aus engagierten Bürgern, der Bürgerplattform Chemnitz-Süd, dem Chemnitzer Geschichtsverein, der Wohnungsgenossenschaft "Einheit", dem Vita-Center, dem Fahrzeugmuseum und der Stadt Chemnitz zusammengeschlossen.

Das große Jubiläumsfest findet am 17. und 18. August statt. Es soll aber noch viele weitere Veranstaltungen geben sowie eine Ausstellung mit Fotos und Geschichten rund um das Wohngebiet aus den 1970er- bis 1990er-Jahren. Wer Fotos von Feiertagen, Einschulungen, anderen Festen, Häusern oder Garagengemeinschaften hat, kann sich gern an Jörn Richter oder Norbert Engst vom Chemnitzer Geschichtsverein wenden.

Der Mail-Kontakt ist fritz_50@email.de. Weitere Informationen gibt es auch unter www.fritz-50.de.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Harry Härtel

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