Windräder in unmittelbarer Nähe geplant: Chemnitzerin bangt um ihren Reiterhof
Chemnitz - "Was wird aus unserem Reiterhof, wenn drei gigantische Windräder direkt neben der Pferdekoppel aufgebaut werden?" Auf diese Frage kann Susann Morgenstern (42) niemand eine Antwort geben.
Wer auf den Eubaer Hof in Chemnitz kommt, erlebt ländliche Idylle pur. 50 Pferde, die auf den Weiden ringsum grasen; vom Reitweg aus schweift der Blick zur Augustusburg und zu Schloss Lichtenwalde.
Gut 70 Reitschüler kommen pro Woche, dazu 30 Klinikpatienten, die mithilfe von neun Therapiepferden und Susann Morgenstern Linderung ihrer psychischen Beschwerden erfahren. "Für diese Arbeit sind ausgeglichene Pferde ganz wichtig. Ebenso die Aufenthalte in der ruhigen Natur", sagt die Pferdewirtschaftsmeisterin.
"Wenn die Windräder gebaut werden, ist das in dieser Form kaum noch vorstellbar. Die Auswirkungen sind schwer einzuschätzen. Die Reittherapie ist ein wichtiges Standbein für den Hof." Mit der Koppel umziehen geht nicht. Freie Weideflächen gibt es nicht.
Die Windkraft-Firma VSB versuchte, Susann Morgenstern zu überzeugen, eigene Flächen zu verkaufen: "Der Vertreter sagte: Überlegen Sie es sich, dann müssen Sie nicht mehr so viel arbeiten. Aber das kommt nicht infrage. Der Hof ist mein Leben."
Titelfoto: Uwe Meinhold