Wieder Bahn-Chaos zwischen Chemnitz und Leipzig: Fahrgäste sauer wegen Mini-Zug
Chemnitz - Schon wieder Bahn-Chaos zwischen Chemnitz und Leipzig! Ausfälle und ein viel zu kleiner Zug sorgten am Sonntagnachmittag für Frust und Enttäuschung bei den Fahrgästen.
Rückblick: Erst am Freitag wurde verkündet, dass künftig an den Wochenenden teilweise XXL-Züge zwischen Chemnitz und Leipzig eingesetzt werden.
Konkret sollen drei aneinandergekoppelte Zugteile des Typs "Alstom LINT" über die Gleise flitzen - bisher waren es immer nur zwei Zugteile. Dadurch soll sich die Sitzplatz-Kapazität deutlich erhöhen, um überfüllte Züge zu vermeiden.
Doch am Sonntagnachmittag fehlte von den XXL-Zügen jede Spur! Stattdessen kam gegen 16.25 Uhr im Leipziger Hauptbahnhof ein einziges Zugteil an, in das sich Dutzende Menschen quetschten. Einige hatten Pech - sie passten nicht mehr in den völlig überfüllten Zug und mussten auf die nächste Verbindung warten, die allerdings ausfiel.
Wut und Frust spiegelte sich in den Gesichtern wider. Und die Frage - warum bekommt es die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) nicht wie versprochen hin, mehr Zugteile einzusetzen?
Klimaanlagen defekt! XXL-Züge scheinen hitzeanfällig zu sein
TAG24 hakte nach. "Wegen defekter Klimaanlage mussten etliche Wagen leider stehen bleiben, da sie überhitzt waren", so ein MRB-Sprecher.
Heißt im Klartext: Die XXL-Züge scheinen hitzeanfällig zu sein. Ganz anders sieht das bei den alten Reichsbahnzügen aus DDR-Zeiten aus, die vorwiegend auf der Strecke eingesetzt werden. Die Waggons verfügen über keine Klimaanlage, lediglich über Fenster, die für etwas Abkühlung sorgen.
Hier zeigt sich mal wieder: je mehr Technik, desto mehr Störungen. Vielleicht sollte die MRB weiterhin auf die alten DDR-Züge setzen. Die können zumindest nicht wegen defekter Klimaanlagen ausfallen.
Übrigens: Ein Schienenersatzverkehr (SEV) konnte am Sonntagnachmittag nicht eingerichtet werden, hieß es. Etliche Fahrgäste saßen daher stundenlang am Bahnhof fest.
Der Grund für die weiteren Zugausfälle seien Kinder auf den Gleisen gewesen. "Deswegen mussten die Züge um eine Stunde über Döbeln umgeleitet werden."
Titelfoto: privat