Mehrere Rohrbrüche in diesem Herbst: Wie marode ist das Chemnitzer Trinkwasser-Netz?
Chemnitz - Ein Wasserrohrbruch sorgte vergangenes Wochenende in der Walter-Oertel-Straße für Chaos und eine Straßensperrung. In der Geibelstraße steht noch eine Havariebaustelle und im Sommer war die Blankenauer Straße aus demselben Grund dicht. Wie marode ist das Rohrnetz in Chemnitz?
Der Energieversorger eins erklärt auf TAG24-Nachfrage: "Das Leitungsnetz ist heute in einem guten Zustand." Seit 1990 habe sich der Zustand kontinuierlich verbessert.
Dennoch investiert das Unternehmen jährlich zwischen 12 und 16 Millionen Euro in die Erneuerung und Reparatur des Netzes. Denn: "Nicht alle alten Trinkwasserleitungen sind erneuert. Es besteht weiterhin ein Investitionsbedarf", so eine Sprecherin.
Die Anzahl der Rohrbrüche im Stadtgebiet sei laut eins rückläufig: "Bedingt durch die Investitionen hat sich die Anzahl der Wasserrohrbrüche in den letzten 20 Jahren halbiert." Genaue Zahlen möchte das Unternehmen jedoch nicht nennen.
Das Trinkwassersystem aus Kunststoff-, Guss- und Stahlrohren schlängelt sich auf einer Länge von etwa 1500 Kilometern unter der Stadt. Gründe, dass Leitungen bersten, sind laut eins Bodenbewegungen nach zum Beispiel starker Hitze, Fremdbeschädigung oder Korrosion. Kälte an sich ist kein Grund für einen Bruch.
"Die Rohre sind im Erdreich in einer Tiefe von mindestens 1,20 Meter vergraben und somit frostfrei verlegt", so die Sprecherin. "Technische Systeme können zudem auch ohne besonderen Anlass versagen."
Titelfoto: Ralph Kunz