Wie organisiert die Chemnitzer Post das Advents-Chaos? TAG24 macht den Test!

Chemnitz - Nur noch drei Tage bis Heiligabend. Während sich viele Leute bereits in den Weihnachtsurlaub verabschieden, erreicht der Stress bei den Paketboten gerade den Höhepunkt. Wie organisiert man dieses Chaos - und wie halten die fleißigen Helfer den Stress aus? TAG24 war zu Besuch in der Zustellbasis an der Frankenberger Straße und hat hinter die Kulissen geblickt.

Abteilungsleiter Jens Hessel (55) arbeitet seit 1985 im Unternehmen.
Abteilungsleiter Jens Hessel (55) arbeitet seit 1985 im Unternehmen.  © Kristin Schmidt

Päckchen, so weit das Auge reicht - und alles bewegt sich! "Hier muss der Zusteller seine Pakete nicht mehr selbst zusammensuchen. Das macht eine Anlage", erklärt Abteilungsleiter Jens Hessel (55).

Die Pakete durchlaufen auf einem Fließband Lichtschranken und werden automatisch die richtige Rutsche hinunter zum zuständigen Mitarbeiter und seinem Fahrzeug befördert.

Gegen 8 Uhr fährt die erste Welle raus, dann docken die nächsten Fahrzeuge an. Insgesamt können am Tag 88 Touren an der Zustellbasis starten. Für jeden Zusteller macht das jeweils 200 bis 250 Pakete - zumindest in der Weihnachtszeit.

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"Im Normalfall sind es etwa 170 Pakete pro Tour", so Hessel. Im Dezember rattern täglich bis zu 10.000 Pakete durch die Anlage. "Und es werden jährlich immer mehr", sagt die Zustellbasis-Leiterin Gabriele Strienitz (62). "Mittlerweile bestellen die Leute sogar ihre Weihnachtsbäume per Post - künstliche, aber auch echte."

TAG24-Volontärin Yesmina-Giselle Berndt (24, l.) und Zustellerin Sandy Leipold (44) starten die Tour im Zustellfahrzeug.
TAG24-Volontärin Yesmina-Giselle Berndt (24, l.) und Zustellerin Sandy Leipold (44) starten die Tour im Zustellfahrzeug.  © Kristin Schmidt

Bei Paketboten der Deutschen Post ist jeder Handgriff perfektioniert

Joachim Schmidt (74) freut sich über sein Paket.
Joachim Schmidt (74) freut sich über sein Paket.  © Kristin Schmidt

Die Mitarbeiter haben etwa 50 Minuten Zeit, um ihr Fahrzeug zu beladen. Alle arbeiten schnell, aber nicht hektisch. Jeder Handgriff ist perfektioniert. "Wir haben Regal-Fahrzeuge. Die baut man sich auf wie eine Schrankwand", erklärt Hessel. "Straße X kommt hierhin, Straße Y kommt dorthin. Alles, damit man beim Ausliefern nicht ewig suchen muss."

Sandy Leipold (44) stapelt 184 Sendungen in ihr Fahrzeug - vergleichsweise wenig in diesen Tagen. "Das ist angenehm." In ihrer Familie fließt gelbes Blut: Sowohl Leipolds Mutter als auch ihre 20-jährige Tochter arbeiten ebenfalls bei der Post. Trotz langjähriger Berufserfahrung schlaucht die Weihnachtszeit: "Es ist hart. Das merke ich auch bei der Kleinen jeden Abend", so die gelernte Tierwirtin.

Dennoch: "Alle Zusteller sagen immer, es ist das Schönste, draußen auf Tour zu sein", beteuert Abteilungsleiter Hessel, der seit 1985 im Unternehmen arbeitet.

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Sandy Leipolds Strecke beginnt auf der Leipziger Straße. Eine Fußgängerin winkt ihr freundlich zu. "Sie bekommt heute auch noch ein Paket", weiß Leipold. "Irgendwann kennt man die Leute. Letztens habe ich sogar beim Konzert einen Kunden gesehen."

Schnellen Schrittes klappert Leipold die Hauseingänge ab. Hektik kommt dabei aber nicht auf - auch bei den Kunden nicht. Im Gegenteil: Joachim Schmidt (74) strahlt über beide Ohren, als er von Sandy Leipold sein Paket überreicht bekommt. Was da wohl drin ist? Das bleibt ein (Post)-Geheimnis.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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