Wie geht's mit diesem Gammel-Bahnhof in Chemnitz weiter?

Chemnitz - Schön sieht es längst nicht mehr aus, das Bahnhofsgebäude in Chemnitz-Hilbersdorf. Jetzt regt sich offener Protest am verfallenden Zustand des Areals. Doch die Stadt Chemnitz hat ein Problem: Der Eigentümer mauert.

Der Bahnhof Hilbersdorf mit seinem maroden Dach.
Der Bahnhof Hilbersdorf mit seinem maroden Dach.  © Uwe Meinhold

Von einem "Trauerspiel" spricht Maximilian Claudius Noack vom "Forum Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf", in der die Eisenbahnfreunde und das Eisenbahnmuseum zusammengeschlossen sind.

"Die exponierte Lage des Gebäudes, unserem Parkplatz direkt gegenüber macht leider keinen guten Eindruck, und wir werden regelmäßig auf den desolaten Zustand angesprochen. Mittlerweile ist das Dach ja fast komplett eingefallen", sagt er. Die Deutsche Bahn habe ihr "Tafelsilber" an Unbekannt verkauft.

Tatsächlich gibt es nur Spekulationen. Von Niederländern ist gerüchteweise die Rede. Die Stadtverwaltung hüllt sich unter Verweis auf den Datenschutz in Schweigen.

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Aus dem Rathaus ist nur zu erfahren, dass der Eigner gegen denkmalschutzrechtliche Auflagen (Notsicherung Dach, Kellerdurchlüftung, Erneuerung Dachrinnen usw.) geklagt hat.

Verfall an allen Ecken. Die Stadt konnte sich bislang mit ihren Auflagen zur Absicherung nicht durchsetzen.
Verfall an allen Ecken. Die Stadt konnte sich bislang mit ihren Auflagen zur Absicherung nicht durchsetzen.  © Uwe Meinhold
Einige Fensterhöhlen sind nur notdürftig vernagelt.
Einige Fensterhöhlen sind nur notdürftig vernagelt.  © Uwe Meinhold
Das alte Bahnhofsgebäude verfällt zusehends.
Das alte Bahnhofsgebäude verfällt zusehends.  © Uwe Meinhold
Maximilian Claudius Noack spricht von einem "Trauerspiel".
Maximilian Claudius Noack spricht von einem "Trauerspiel".  © Sven Gleisberg

Linken-Stadträtin wünscht sich ein neues Nutzungskonzept

Stadträtin Sandra Zabel (51, Linke) will das Gebäude retten.
Stadträtin Sandra Zabel (51, Linke) will das Gebäude retten.  © Kristin Schmidt

Noack: "Wir wünschen uns, dass dieses Gebäude wieder in die Hand eines Investors gelangt, der es in altem Glanz wiedererstehen lässt."

Auch Stadträtin Sandra Zabel (51, Linke) treibt das Thema um. Sie sagt: "Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich die privaten Investoren, die Bahn AG (Gelände) und auch die Stadt Chemnitz (Verwaltung und Bürger) an einen Tisch setzen könnten und ein ganzheitliches Nutzungskonzept entwickeln würden."

Nur nebenan beim Komplex Verwaltungs- und Sozialgebäude/Kulturhaus tut sich etwas. Dieser hat einen anderen Eigentümer, der laut Stadt in die ehemalige Verwaltung Wohnungen einbauen lassen will. Fürs Kulturhaus sucht er eine Nachnutzung.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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