Chemnitz - Fahren bald weniger Busse und Bahnen der CVAG in Chemnitz? Der Stadtrat will in dieser Woche darüber entscheiden. Grund für die geplanten Fahrplan-Kürzungen sind drastische Sparmaßnahmen. Dass am ÖPNV-Angebot gespart werden soll, kritisiert der Fahrgastverband massiv.
"Die geplanten Kürzungen sind ein Rückschritt für die Mobilität und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Chemnitz", schimpft Markus Haubold (39) vom Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland.
Vor allem die Randgebiete der Stadt könnten von den Sparplänen betroffen sein. So wird diskutiert, ob der Ortsteil Euba künftig nur noch alle 60 Minuten bedient werden soll. Bisher fährt die Linie 83 im 30-Minuten-Takt.
"Die Reduzierung wäre ein fatales Signal an die Ortsteile. Viele Menschen sind auf den ÖPNV angewiesen, um zur Arbeit, Schule oder zu Arztterminen zu gelangen", mahnt Haubold.
Der Fahrgastverband fordert nun die Chemnitzer Stadträte auf, die geplanten Kürzungen zu überdenken und den ÖPNV weiter zu stärken. Unter anderem sollen laut dem Fahrgastverband die Nachtlinien in Chemnitz weiter ausgebaut werden.
"Es ist unerlässlich, dass das bisherige ÖPNV-Angebot beibehalten und weiter ausgebaut wird. Nur so können wir eine nachhaltige und gerechte Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleisten", erklärt Haubold.
Millionen-Loch: Großer Finanz-Showdown im Chemnitzer Stadtrat
Ob die Stadt angesichts der aktuellen Haushaltskrise den Forderungen nachkommt - unklar.
Denn: Dem Rathaus fehlen nach aktuellen Berechnungen in diesem Jahr 60 Millionen Euro, 2026 wächst das Minus wohl auf 113 Millionen Euro.
Aus diesem Grund stimmt der Stadtrat am kommenden Mittwoch über eine Streichliste ab. Die vorliegenden Pläne reichen von der Schließung des Wildgatters in Oberrabenstein bis hin zu einer weiteren Erhöhung der Grundsteuer.
Der große Finanz-Showdown findet am Mittwoch ab 14 Uhr im Rathaus statt. TAG24 ist live dabei.