Chemnitz: Welcome-Center für Neuankömmlinge eröffnet
Chemnitz - In Türkis und Weiß hängt ein neuer Schriftzug über dem Eingang zum Bürgerhaus Am Wall: "Welcome Center". Willkommen geheißen werden hier seit dem heutigen Montag Neuchemnitzer. Das neue Angebot soll die ersten Amtsgänge erleichtern.
"Das Welcome Center richtet sich speziell an in- und ausländische Fachkräfte, die Unterstützung bei ihrem Neustart in Chemnitz brauchen", erklärt Projektleiterin Maria Alexander (34).
Die Einrichtung soll Menschen, die neu in die Stadt ziehen, zum Ankommen, Leben, Arbeiten und Lernen in Chemnitz beraten. "Es geht darum, Personen an die richtigen Ansprechpartner weiterzuvermitteln", so Alexander.
Dabei können die Berater Informationen zur Einreise, Job- und Wohnungssuche, Freizeitaktivitäten oder der Suche nach Kita- und Schulplätzen geben. Das Angebot ist zwar speziell auf Fachkräfte ausgerichtet, hier wird aber auch beispielsweise internationalen Studenten weitergeholfen.
"Wir haben das Welcome Center im Bürgeramt angesiedelt. Wir haben so direkt eine Beziehung zu anderen Ämtern, die mit dem Bürger zu tun haben", erklärt Bürgermeister Knut Kunze (54).
Dadurch soll eine enge Zusammenarbeit beispielsweise mit der Ausländer- oder Meldebehörde entstehen und Amtswege verkürzt werden.
Tag der offenen Tür
Im Welcome Center arbeiten zudem Angestellte der Informations- und Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen und des Fachinformationszentrums Zuwanderung. Dadurch gibt es bereits die ersten Beratungsfälle.
Neu ist diese Idee nicht. In Deutschland gibt es bereits 50 Welcome Center, zehn davon in Sachsen. Der Chemnitzer Standort nimmt am Donnerstag seine Arbeit auf.
Bereits am morgigen Dienstag findet von 16 bis 18 Uhr ein Tag der offenen Tür statt.
Finden die Chemnitzer dieses Angebot sinnvoll?
Janette Massalsky, 40, Krankenschwester: "Wenn man neu ist, ist das schon hilfreich. Da googelt man nicht sinnlos und spart sich vielleicht ein paar Amtsgänge."
Dieter Bordin, 89, Rentner: "Für einige, die die Sprache nicht sprechen, ist das eine gute Sache. Andere werden sich durchfragen oder haben Freunde und Bekannte hier, die ihnen helfen."
Sandy Reichelt, 36, Angestellte: "Das brauchen wir auf jeden Fall! Ohne ausländische Fachkräfte - wo kommen wir denn da hin?"
Jakob Müller, 19, Azubi: "Ja. Wenn ich aus dem Ausland komme, brauche ich einen Anlaufpunkt. Wenn ich aus dem Bundesgebiet komme, bin ich mit der Bürokratie vertraut."
Titelfoto: Kristin Schmidt