Wegfall der Maskenpflicht in Kliniken: Freude und Protest
Chemnitz - Drei Jahre lang galt in den Krankenhäusern und Pflegeheimen die Maskenpflicht. Jetzt soll sie zum 1. März für Mitarbeitende wegfallen, ab 7. April wohl auch für Besucher. Die Nachricht sorgt für Freude - und Protest.
Im Haus Bethanien stellt sich Ralf Müller, Vorsitzender Mitarbeitervertretung, vor die Kollegen: "Wir sind froh, wenn die Belastung wegfällt. Besucher, die nur eine Stunde im Haus sind, können eine Maske ruhig tragen."
Dem widerspricht eine Bürgerin (47): "Eine Angehörige liegt schwerkrank im Klinikum. Corona könnte sie töten!" Sie fordert eigene Regeln in Kliniken. Zudem kritisiert sie, dass schon heute viele Besucher keine FFP-2-Maske mehr tragen.
Pflege-Expertin Monja Schünemann (52) von der TU Chemnitz moniert: "Dass der Schutz der Vulnerablen (besonders Gefährdete, d. Red.) jederzeit gewährt sein muss, steht hoffentlich außer Frage."
Eine Sprecherin des Klinikums Chemnitz erklärte, dass die Bereitschaft für die Maske "stark abgenommen" habe. Alles Weitere bestimme der Gesetzgeber. Ähnlich die Antwort aus der DRK-Klinik Rabenstein: "Sobald wir verbindliche Informationen erhalten, werden wir sie umsetzen."
Maik Otto (45, SPD), Mitglied im Klinikums-Aufsichtsrat, glaubt nicht, dass das Krankenhaus nach Wegfall der Maskenpflicht eigene Regeln aufstellen könne: "Ich bin für eine Empfehlung und werde das ansprechen."
Titelfoto: Robert Michael/dpa, Ralph Kunz