Wegen Spätfrösten: Große Schäden an Jungbäumen in Chemnitz
Chemnitz - Braune, vertrocknete Triebe statt frischer Blätter - zahlreiche Bäume an Straßen und in Parks in Chemnitz bieten wegen Frostschäden einen traurigen Anblick. Die Stadt sorgt sich vor allem um Neupflanzungen.
Ein zu warmes Frühjahr ließ die Knospen früher sprießen als üblich - dann vernichteten drei frostige Nächte im April das junge Grün. "Der diesjährige Spätfrost hat zu schweren Schäden insbesondere an den Bäumen geführt, Straßen- und Parkbäume sind in Größenordnungen betroffen", so eine Stadtsprecherin.
Besonders bitter: Es hat vor allem Arten erwischt, die Hitze und Trockenperioden relativ gut verkraften und deshalb aktuell besonders oft gepflanzt werden. "Schwer getroffen wurden vor allem Walnuss, Edelkastanie, Platane, aber auch die heimische Esche, die gegenwärtig als 'klimaresilient' eingestuft werden", heißt es von der Stadt.
Das Grünflächenamt kann noch nicht abschätzen, ob und in welchem Umfang Bäume eingehen werden.
"Letztendlich ist der Kälteeinbruch ein 'Prüfstein' für die künftige Artenauswahl unter den erschwerten klimatischen Bedingungen. Für ein Resümee ist es noch zu früh. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass ein Großteil der Bäume neu austreibt."
Gärtnermeister Olaf Pause (57) rät bei Frostschäden im privaten Garten zum Abwarten und einem Blick auf den Stamm: "Gefährlicher als erfrorene Triebe sind Schäden an der Rinde, wenn sich durch ihr Aufplatzen sogenannte Frostplatten gebildet haben."
Titelfoto: Uwe Meinhold