Wegen 9-Euro-Wahnsinn: MRB setzt längere Züge zwischen Chemnitz und Leipzig ein
Chemnitz - Sommer, Sonne, rammelvolle Züge! Das ist die Realität auf der Zugstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig. Doch nun will die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) mit längeren Zügen mehr Fahrgäste transportieren.
Rückblick: Am Pfingstwochenende war der RE 6 nach Leipzig völlig überfüllt. Mehrere Fahrgäste passten nicht mehr in den Zug, sie mussten auf die nächste Verbindung warten. Frust und Enttäuschung spiegelten sich in den Gesichtern wider.
Das soll sich nun ändern. Wegen des 9-Euro-Tickets und zahlreichen Veranstaltungen in der Region fahren nun längere Züge auf der Strecke. Dafür setzt die MRB zu 33 Prozent die Fahrzeuge "Alstom LINT" ein - und zwar in dreifacher Ausführung.
Bisher fuhren immer nur zwei aneinandergekoppelte Zugteile nach Leipzig. Durch einen dritten Zugteil erhöht sich die Sitzplatz-Kapazität auf 390 (vorher 260).
Die verlängerten Züge sollen vorerst an Wochenenden und Feiertagen eingesetzt werden, teilte das Verkehrsunternehmen mit. Bereits dieses Wochenende sollen die verlängerten Züge fahren.
Kapazität wird um 15 Prozent erhöht, mehr geht nicht
VMS-Geschäftsführer Mathias Korda (44): "Damit erhöhen wir die Beförderungskapazität um rund 15 Prozent. Wir würden gern mehr Verstärkung anbieten, dies ist aber wegen der Eingleisigkeit der Strecke und kurzer Bahnsteige nicht möglich."
Die alten Reichsbahnzüge aus DDR-Zeiten, die vorwiegend mit fünf Waggons auf der Strecke unterwegs sind, könne man nicht verlängern. "Zwar wäre ein sechster Waggon machbar, die Bahnsteiglänge in einzelnen Bahnhöfen lässt dies aber nicht zu", heißt es.
Übrigens: Auf der Strecke Dresden - Chemnitz - Glauchau wurde der Regionalexpress ebenfalls verlängert und dadurch mehr Sitzplätze geschaffen.
Grund für den Mega-Andrang ist aktuell das 9-Euro-Ticket. Jeweils für die Monate Juni, Juli und August gilt es bundesweit in allen Nahverkehrszügen, Bussen, U- und Straßenbahnen.
Titelfoto: Ralph Kunz, VMS