Weg vom Schmuddel-Image: Lessingplatz in Chemnitz wird aufgewertet

Chemnitz - Vom Brennpunkt zum Hotspot: Der Lessingplatz auf dem Sonnenberg in Chemnitz bekommt bis zum Kulturhauptstadtjahr ein neues Image. Die Arbeiten am Spielbereich des denkmalgeschützten Platzes aus der Gründerzeit laufen seit zwei Wochen, es ist eine der 30 Interventionsflächen.

Auf dem Lessingplatz halten sich viele Kinder auf, aber auch Drogenabhängige.
Auf dem Lessingplatz halten sich viele Kinder auf, aber auch Drogenabhängige.  © Maik Börner

Das Konzept der Stadt: "Wiederbelebung der vier historischen Spielnischen entlang der Ost-West-Achse und Integration neuer Freizeitangebote für die zahlreichen Besucher von groß bis klein, von jung bis alt."

Neben neuen Kletter- und Balancierelementen entsteht dort auch eine Skaterfläche. "Der fertige Spielplatz wird sicherlich schön, aber wahrscheinlich schnell wieder zerstört", sagt Niklas Borchers (23), der bei PC-Spiele-Händler "PowerGames" am Lessingplatz arbeitet.

Er wünscht sich zudem: "Die Kinder sollen in Ruhe spielen und nicht von Leuten auf einem Trip gestört werden."

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Chemnitz Lokal Feuerwehreinsatz in Chemnitz: Brand in Mehrfamilienhaus

Der Ruf der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Erholungsplatz angelegten Fläche ist bislang eher schlecht. Das Gelände gilt als Treffpunkt der Nazi- und Drogenszene.

Das Team vom PowerGames beobachtet die Entwicklungen am Lessingplatz.
Das Team vom PowerGames beobachtet die Entwicklungen am Lessingplatz.  © Uwe Meinhold
Das Konzept der Stadt: 2025 soll der Platz alle zum Verweilen einladen.
Das Konzept der Stadt: 2025 soll der Platz alle zum Verweilen einladen.  © Uwe Meinhold
Die vier Spielnischen will die Stadt wieder beleben.
Die vier Spielnischen will die Stadt wieder beleben.  © Maik Börner

Rechte versuchten immer wieder, Lessingplatz unter ihre Kontrolle zu bringen

Rechtsextreme Gruppierungen hatten in der Vergangenheit immer wieder versucht, den Lessingplatz unter ihre Kontrolle zu bringen. 2018 hatte eine Massenschlägerei unter Kindern und Jugendlichen für Schlagzeilen gesorgt.

"Mittlerweile wurde viel gemacht", sagt Jacqueline Mönch (40). Sie arbeitet ebenfalls bei PowerGames und freut sich, dass es Menschen gibt, die sich für den Sonnenberg einsetzen.

Die derzeit laufenden Arbeiten kosten etwa 220.000 Euro. Schon vor zwei Jahren hatte der Lessingplatz ein neues Holzdeck bekommen.

Titelfoto: Maik Börner

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