Wasserrettung am Chemnitzer Knappteich: Was ist hier passiert?
Von Peggy Schellenberger
Chemnitz - Aufregung herrschte am Sonntag am Knappteich im Yorckgebiet. Auf dem teilweise gefrorenen Gewässer war die Chemnitzer Wasserrettungsgruppe zugange. Es handelte sich um eine wichtige Übung.

Anhaltende Minusgrade sorgen für trügerisch gefrorene Eisflächen auf den hiesigen Gewässern. Schnell kann gefährliche Abenteuerlust zu einem Kampf um Leben und Tod führen.
Die Übung der Wasserrettungsgruppe Chemnitz veranschaulichte verschiedene Bergungsmöglichkeiten per Rettungsboot, Kombiretter und Seilen im eisigen Teich. 100 überaus willkommene Schaulustige, darunter viele Kinder, verfolgten das Spektakel.
Zeitgleich verteilte die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuz Informationsflyer. "Es gab in den letzten Jahren glücklicherweise keine Eisunfälle in Chemnitz. Die Leute sind vernünftig", berichtet Felix Birkner (36), Leiter der Chemnitzer Wasserrettungsgruppe, welche zum Katastrophenschutz zählt.
20 ehrenamtliche Mitglieder zählt die Gruppe, zehn davon sind stets in Bereitschaft und bei einem Einsatz vor Ort.
Lieber im Eissportzentrum oder auf dem Neumarkt Schlittschuhlaufen

Die Übung am Sonntag im drei Grad kalten Knappteich holte schlimme Erinnerungen hervor. Im Sommer 2021 konnte hier nach langer Suche mit Tauchern ein 50-jähriger Mann nur noch tot geborgen werden.
"Wir ziehen aber auch PKW aus Seen oder Flüssen oder helfen bei der Befestigung von Bojen in Stauseen", berichtet Felix Heisel (30). Er hatte die Übungseinheit mit weiteren sieben Wasserrettern am Knappteich geleitet und war mit dem Einsatz zufrieden.
Oliver Treydel (46), Koordinator der Bürgerplattform Mitte-Ost, appelliert eindringlich: "Es gibt im Eissportzentrum und sogar auf dem Neumarkt beste Gelegenheiten Schlittschuh zu fahren. Wir hoffen, dass keiner die viel zu dünnen Eisflächen der städtischen Teiche betritt."
Titelfoto: Peggy Schellenberger