Ernster Hintergrund: Darum fahren ab heute keine Züge mehr zwischen Chemnitz und Burgstädt
Chemnitz - Fahrgäste des RE 6 (Chemnitz - Leipzig) müssen ab dem heutigen Pfingstmontag mehr Zeit einplanen. Zwischen Chemnitz und Burgstädt fährt ein SEV-Bus. Grund dafür sind Wartungsarbeiten, die Leben retten können!
Wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilt, werden auf der Bahnstrecke rund 44.000 Betonschwellen geprüft.
In zwei Etappen werden die Prüfungen durchgeführt: zunächst (vom heutigen Montag bis 10. Juli) auf der Strecke zwischen Chemnitz und Burgstädt, danach (zwischen dem 5. August und dem 18. Oktober) zwischen Burgstädt und Geithain.
In dieser Zeit fahren zwischen den jeweiligen Strecken SEV-Busse. Damit sind Fahrgäste deutlich länger zwischen Chemnitz und Leipzig unterwegs.
Doch warum das Ganze? Bundesweit prüft die DB seit Sommer 2022 Betonschwellen, tauscht sie im Zweifel aus. Hintergrund ist das tragische Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni 2022. Damals entgleiste ein Zug, fünf Menschen starben, 78 wurden verletzt, 16 von ihnen schwer.
Nach langen Ermittlungen kam heraus: Beschädigte Betonschwellen waren die Hauptursache für das tödliche Zugunglück.
Bahn tauscht bundesweit zahlreiche Betonschwellen aus
Die Bahn zum tragischen Unglück: "Zusätzliche materialtechnische Untersuchungen zeigten teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit der Schwellen. Eine bestimmte Gesteinsart, die zur Produktion der Betonschwellen genutzt wurde, konnte danach mitursächlich für die Schäden sein."
Als Konsequenz hat die Bahn im vergangenen Jahr rund 500.000 Schwellen ausgetauscht – rund fünfmal mehr als üblich.
Auch in diesem Jahr ist ein Austausch in vergleichbarer Größenordnung geplant.
So trifft es nun auch die Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig. Mit dem Austausch der Schwellen stellt die DB auch sicher, dass die Züge während des Kulturhauptstadtjahres 2025 verlässlich nach Chemnitz düsen können.
Titelfoto: Kristin Schmidt