Waldbrandstufe 4! Chemnitz verbietet öffentliches Grillen, Felder brennen im Umland
Chemnitz - Die anhaltende Hitzeperiode zwingt das Chemnitzer Rathaus zum Handeln und deutet auf die Grünanlagensatzung der Stadt hin.
Das städtische Grünflächenamt weist darauf hin, dass das Grillen auf ausgewiesenen Plätzen derzeit verboten ist. Aktuell herrscht in Chemnitz und Umgebung Waldbrandgefahrenstufe 4 - die zweithöchste Gefahrenstufe. Nur im nördlichen Teil Sachsens und in Dresden ist die höchste Stufe ausgerufen worden.
Somit appelliert die Behörde an alle, die gerade jetzt die Grünanlagen, Parks und Wälder aufsuchen, da diese Kühle und Schatten spenden, aufgrund der hohen Brandgefahr besonders vorsichtig im Umgang mit Feuer zu sein.
Ein kleiner Funke einer achtlos weggeworfenen Zigarettenkippe kann bereits einen unkontrollierten Brand auslösen und verheerende Folgen haben – auch für die Pflanzen- und Tierwelt. Neben dem Verzicht auf offenes Feuer sollte auch kein Müll liegen gelassen werden, da dieser das Risiko einer Brandentstehung deutlich erhöhen kann.
Mit den hohen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit steigt die Gefahr von Flächen- und Waldbränden deutlich. Für die nächsten Tage werden ebenfalls hohe Temperaturen ohne Regen vorausgesagt, die die Situation erschweren. Die Entwicklung der Waldbrandgefährdung lässt sich auf der Webseite des Sachsenforsts verfolgen.
Derzeit häufen sich die Meldungen von Waldbränden, wie zuletzt in der Sächsischen Schweiz an der Bastei. Aber auch Strohballen können der extremen Trockenheit und Hitze nicht standhalten und sind ein Raub der Flammen geworden.
Für ein bisschen Abkühlung sorgt am Montagabend eine Kaltfront, welche Gewitter und Schauer im Gepäck hat. "Zum Durchlüften ist es sehr gut. Wenn es dazu noch ein bisschen mehr regnen würde, wäre es fast perfekt", sagte Florian Engelmann, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Anhaltende Niederschläge seien aber weiterhin nicht in Sicht.
Trockenheit fordert Brände im Chemnitzer Umland
In Hartenstein (Landkreis Zwickau) sorgte am Montagabend ein bereits abgeerntetes Feld für einen Feuerwehreinsatz. Unterstützung erhielten die Wehren aus Hartenstein, Thierfeld und Neuwürschnitz von Bauern der Region. Schließlich war Eile geboten. Die Flammen drohten in einen nahegelegenen Wald überzugehen.
Mithilfe von Traktoren wurde Wasser transportiert, mit Grubbern Schneisen in das Feld gezogen. Ersten Schätzungen zur Folge brannte eine Fläche von mehreren Hundert Quadratmetern.
Zu einem Waldbrand wurden die Wehren aus Lichtenstein, Heinrichsort und Bernsdorf nach Heinrichtsort gerufen. Gegen 16.40 Uhr stand unweit der S255 zur A72 circa 250 Quadratmeter Wald in Flammen.
Mit 35 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen gelang es das Feuer unter Kontrolle zubringen und schlimmeres zu verhindern. Bereits am Sonntag mussten die Brandschützer zu dem Waldstück ausrücken.
Im Landkreis Mittelsachsen stand am Montagabend ein Getreidefeld lichterloh in Flammen. Die Rauchwolken waren bereits aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen.
Neben den umliegenden Wehren griffen auch bei Schlegel (Hainichen) die Bauern zu ihren Traktoren und unterstützen die Löscharbeiten.
Die Brandbekämpfung dauert derzeit noch an.
Originalmeldung: 25. Juli, 16.33 Uhr, aktualisiert: 20.46 Uhr
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