40.000! Zahl der Briefwähler in Chemnitz deutlich gestiegen
Chemnitz - Die Würfel sind gefallen. Chemnitz hat einen neuen Stadtrat! Auch neun Ortschaftsräte wurden gewählt sowie über die Besetzung des Europaparlaments abgestimmt.
Punkt 18 Uhr schlossen die 129 Wahllokale ihre Pforten, die rund 1700 Wahlhelfer hatten alle Hände voll zu tun und zählten stundenlang die Stimmen aus.
"Am Wahltag ist alles reibungslos gelaufen", sagte Rathaussprecher Matthias Nowak (55). "Außer, dass die Leute lange stehen mussten. Aber das ist ja etwas Gutes."
Mit verlässlichen Ergebnissen zur Kommunalwahl sei frühestens um Mitternacht zu rechnen. Daran schuld sind neben der Reihenfolge der Auszählung (zuerst Europawahl, dann die Kommunalwahl) auch die mit 40.000 riesige Zahl an Briefwählern (plus 10.000 gegenüber der letzten Kommunal- und Europawahl 2019.)
Bereits früh hatte sich eine höhere Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2019 abgezeichnet. 14 Uhr hatten nach Rathaus-Angaben schon 40 Prozent der Chemnitzer ihre Stimme abgegeben. Knapp 67 Prozent waren es bis 20.30 Uhr.
Der sachsenweite Durchschnitt lag zu dieser Zeit allerdings bereits bei 50 Prozent.
SPD-Politiker spricht von einem erwartbaren Ergebnis
Linken-Fraktions-Chefin Susanne Schaper (46) verfolgte am Abend im Rathaus mit bangem Blick die Trends der Europawahl, die die Partei bei unter fünf Prozent zeigen.
"Für Chemnitz können wir daraus erfahrungsgemäß nicht viel ableiten, doch dem bundesweiten Trend können wir uns natürlich auch nicht verschließen."
Die Grünen setzen auf Durchhalteparolen: "Trotz der ganzen Spannung ist die Stimmung gut", sagt Kreis-Chefin Coretta Storz (38). "Wir weichen hier nicht. Wir sind mit Mut und Trotz in den Wahlkampf gegangen und kämpfen weiter mit Energie für unsere Ziele." Jörg Vieweg (53, SPD) kommentierte den Trend als "erwartbares Ergebnis".
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Titelfoto: Kristin Schmidt