Vorbestrafter schwängerte 13-Jährige: Kinderschänder-Prozess geht in Verlängerung

Chemnitz - Der Prozess gegen einen vorbestraften Kinderschänder vor dem Landgericht Chemnitz entwickelt sich zum Marathon.

Sascha S. (36) und sein Verteidiger Hans-Ulrich Bienert (57)
Sascha S. (36) und sein Verteidiger Hans-Ulrich Bienert (57)  © Haertelpress/Harry Härtel

Nachdem am heutigen achten Verhandlungstag eigentlich das Urteil gegen Sascha S. (36) fallen sollte, wurden kurzfristig drei weitere Verhandlungstage im Januar angesetzt.

Der gebürtige Saarländer soll sich 2021 mehrfach an einem Mädchen (heute 16) vergangen haben, als es noch ein Kind war. Die damals 13-Jährige war sogar schwanger geworden.

Damals war der mehrfach vorbestrafte Mann gerade aus der Haft entlassen worden und bei der Familie des Mädchens auf dem Chemnitzer Sonnenberg untergekommen.

Schon am ersten Verhandlungstag gestand der vierfache Vater seine Taten

In der Gießerstraße soll Sascha S. (36) ein 13-jähriges Mädchen geschwängert haben.
In der Gießerstraße soll Sascha S. (36) ein 13-jähriges Mädchen geschwängert haben.  © Sven Gleisberg

Der heutige Prozesstag gehörte vor allem Gutachter Bernd Langer (59). Der Psychologe aus Halle zeichnete ein düsteres Bild von S.: "Er handelt empathie- und verantwortungslos und hat eine Persönlichkeitsstörung, ohne jedoch psychisch krank zu sein."

Regeln und Normen seien ihm gleichgültig. Es kam heraus, dass der drogenabhängige Mann immer wieder auf sozialen Medien und auch im Alltag nach Mädchen zwischen 11 und 13 Jahren gesucht hatte. "Der Grundstein für sein Handeln wurde in seiner Kindheit gelegt, in der er ständig hin- und hergeschubst wurde", so der Experte.

Schon am ersten Verhandlungstag hatte der vierfache Vater, der seit 2010 in Sachsen lebt, seine Taten überwiegend gestanden. Sein beachtliches Vorstrafenregister: acht Verurteilungen, darunter drei wegen des sexuellen Missbrauchs von minderjährigen Mädchen.

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Am heutigen Prozesstag hatte die Staatsanwaltschaft bereits unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihr Plädoyer gehalten, da kündigte Verteidiger Hans-Ulrich Biernert (57) einen weiteren Antrag an. Daraufhin unterbrach das Gericht die Verhandlung und setzte drei weitere Termine an.

Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel

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