Chemnitz - Der Kaufhof in Chemnitz ist Geschichte: Am heutigen Donnerstag um 17.50 Uhr waren fast alle Reste verkauft, Chef Torsten Dunkelmann (50) schloss die Tür endgültig zu. Letzter männlicher Kunde war Redakteur Bernd Rippert (64), die letzte Kundin Gabriele Oehme (72) bekam zum Abschied einen Blumenstrauß.

Oehme lachte und weinte zugleich: "Ich habe den Kaufhof geliebt, hier seit der Eröffnung 2001 bestimmt 800-mal eingekauft." Zum Abschied kaufte sie Socken, Schreibwaren und eine Strumpfhose "für unter 10 Euro".

Ein emotionaler Abschied für Mitarbeiterinnen und Kunden. Eine Frau (67) ließ sich von einer Freundin vor Schaufensterpuppen-Beinen für 20 Euro ablichten. Sie lachte, fügte ernst hinzu: "Ein Skandal, dass so ein Geschäft mitten in der Stadt schließt."

Ein Ehepaar aus Penig schleppte zwei weiße Deko-Puppen aus dem Kaufhof: "80 Euro - damit wollen wir Greifvögel vom Hühnergarten fernhalten."

Chemnitz Lokal Darum ist die Bunte Treppe in Chemnitz gesperrt

Uwe Büttner (64) und André Singer (60) erbeuteten noch Bonbons, Schnürsenkel, Ring und einen Silber-Anhänger für 13,40 Euro. "Ein schöner Abschluss", fanden sie.

Doch vorbei war es erst um 17.55 Uhr. Bernd Rippert kaufte eine TAG24-rote Zuckertüte und eine Filterpatrone für 1,35 Euro. Er bezahlte, ging durch die Tür, dann wurde abgeschlossen. Das war der Kaufhof Chemnitz.