Chemnitz - Verspätungen, Ausfälle, fehlende Fahrgastinformationen: Auf der Zugstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig herrscht nahezu täglich Chaos. Nach einem Krisengespräch gab es bisher kaum Verbesserung. Nun erhöht der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) den Druck auf die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB).
Die Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig ist stark frequentiert. "Wir haben 6000 Fahrgäste pro Tag", erklärt VMS-Sprecher Falk Ester (56). Gerade bei dieser wichtigen Verbindung müsse Zuverlässigkeit oberste Priorität haben.
Doch die Realität sieht anders aus: Immer wieder kommt es zu Ausfällen und massiven Verspätungen. Daher trommelte der VMS vor einem Monat zum Krisengespräch zusammen. Mit dabei waren unter anderem die Chefs der MRB. Ergebnis des Gesprächs: Es wurden Maßnahmen beschlossen, die den Fahrbetrieb erheblich verbessern sollen.
Geschehen ist bislang allerdings wenig. "Seit dem ersten Krisengespräch haben wir noch immer Ausfälle und Verspätungen", so Ester. Die Lage habe sich nicht wesentlich verbessert.
Nun erhöht der VMS den Druck auf die MRB. Bis zu nächsten Woche soll das Verkehrsunternehmen erklären, wo genau die Probleme liegen. Denn: Unklar ist noch immer, weshalb es zu solchen chaotischen Zuständen kommt.
Klartext-Ansage vom Verkehrsverbund: "Der VMS erwartet, dass es umgehend eine Lösung gibt"
Vermutet werden derzeit technische Probleme und Personalengpässe. Der VMS schlägt daher vor, zusätzliche Lokomotiven zu und weiteres Personal zu besorgen.
Fakt ist für den Verkehrsverbund: Es muss sich etwas ändern! "Der VMS erwartet, dass es umgehend eine Lösung gibt", sagt der VMS-Sprecher.
Eigentlich sollten auf der Chaos-Strecke schon längst Batterie-Züge über die Gleise flitzen. Doch der Hersteller "Alstom" konnte diese bisher nicht liefern. Erst im Dezember 2025 sollen die neuen Bahnen zum Einsatz kommen.
Bis dahin sind weiterhin dieselbetriebene Doppelstockzüge unterwegs.