Verwildert und verwüstet: Warum kümmert sich niemand um diesen Chemnitzer Stadtteilgarten?
Chemnitz - Normalerweise sind die Chemnitzer Stadtteilgärten, Orte an denen Bewohner sich gemeinschaftlich um Blumen und Beete kümmern. Doch der Stadtteilgarten an der Matthesstraße ist verwildert und ungepflegt. Anwohner sind sauer.
Das Hinweisschild, des ist beschmiert, es wächst alles zu - von Pflege keine Spur. "Typisch für die Kulturhauptstadt", schimpft Anwohner Andreas Paulick (55).
Im Hinblick auf den pflegebedürftigen Stadtteilgarten an der Matthesstraße "habe ich mehrfach die Stadt angesprochen - und irgendwann aufgegeben." Ein anderer Anwohner stimmt ihm zu: "Das sollte mal schön werden, aber jetzt ist dort nur noch Wüste. Der Zustand ist katastrophal".
Die Chemnitzer Stadtteilgärten sind Gemeinschaftsgärten, die von den Bewohnern gestaltet und genutzt werden. Der Garten in der Matthesstraße wurde Ende 2021 fertiggestellt. Gefördert wurde er durch 52.000 Euro, ergänzt mit einem 20-prozentigen Eigenanteil der Stadt.
Aktuell gehört das Gelände der Stadt: Es werde laut Rathaussprecher noch mit einem Verein verhandelt, der den Garten übernehmen soll.
René Bzdok (34) ist Gründer des Nachbarschaftsgartens "Zietenaugust", ebenfalls ein Stadtteilgarten, auf dem Sonnenberg. Er sagt: "Man braucht in einer grünen Stadt wie Chemnitz nicht noch mehr Gärten, sondern mehr Leute, die sie verlässlich pflegen."
Aktionstag für Artenvielfalt
Lasst Blumen blühen! Zum Blumenwiesen-Aktionstag lädt die Naturschutzstation der Stadt am Samstag von 9 bis 13 Uhr auf die Badwiese des ehemaligen Reichsbahnbades im Ortsteil Ebersdorf ein.
Geplant sind Mitmach-Angebote für groß und klein - Pflanzen- und Insektenbestimmung, schonende Mahd, Schutz der Artenvielfalt, Selbermähen mit Sense und Dengel. Teilnehmer können Heu machen und beim Transport mit Pferdewagen helfen. Auch Saatgut zum Mitnehmen liegt bereit.
Parkplätze für Besucher gibt es ausreichend am Sächsischen Eisenbahnmuseum, An der Dresdner Bahnlinie 130c.
Titelfoto: Uwe Meinhold