Unwetter-Angst in Sachsen! Erste Gemeinden füllen Sandsäcke
Chemnitz - Versinkt Sachsen am Wochenende im Unwetter-Chaos oder kommt man glimpflich davon? Trotz leichter Entwarnung rüsten sich sächsische Städte gegen drohende Überschwemmungen.
Zumindest gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) zunächst Entwarnung: Am Freitagvormittag wurde die Unwetter-Vorwarnung für Sachsen zurückgezogen.
Der DWD warnt aber weiterhin vor Gewittern mit teils kräftigen Starkregen, Hagel und Sturmböen. Bei Gewittern seien Regenmengen um die 80 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden möglich.
In Chemnitz wurden Sandsackfüllplätze in Bernsdorf und Furth eingerichtet. Die Fußgängerbrücke am "Luxor" wurde gesperrt und vorsorglich angehoben, um den Durchfluss zu vergrößern.
Die Sparkasse hat in Chemnitz und Umgebung bis Montag einige Filialen samt SB-Foyer geschlossen.
"Wir verfolgen intensiv den weiteren Verlauf und werden unsere Maßnahmen kurzfristig anpassen", so Sparkassen-Sprecher Sven Mücklich.
Mögliches Hochwasser: Auch weitere sächsische Städte rüsten sich
In Niederlungwitz (bei Glauchau) haben Helfer bereits Sandsäcke am Lungwitzbach aufgebaut. Rochlitz sperrte die Uferstraße, die Muldeninsel sowie den Parkplatz Klingborn.
Die Hochwasserschutzanlage in Grimma ist geschlossen. Mitarbeiter der Stadt Freiberg prüfen derzeit Abflüsse und Regenrückhaltebecken. Die Feuerwehr rüstete sich mit einer mobilen Wassersperre sowie neun Paletten Sandsäcken aus.
Auch Plauen bereitet sich auf die Unwetterlage vor. Vom THW seien 25 Mann im Einsatz und von der Berufsfeuerwehr 20 Personen. Gullys wurden vorsorglich gereinigt und potenzielle Gewässersperren entfernt, um Verstopfungen und Anstauungen zu vermeiden.
"Wir beobachten die Lage und haben erste Vorsichtsmaßnahmen getroffen", heißt es auch aus dem Rathaus Meißen. So wurde bereits am Donnerstag der Flutschutz im Buschbad eingebaut. Freitag ergänzte der Bauhof den Flutschutz an der Schulbrücke in Höhe Hirschbergstraße. Die Dammbalkensysteme an der Triebisch wurden ebenfalls installiert.
Die Stadtverwaltung Görlitz gab bekannt, dass eine Hochwasserlage nach jetzigem Stand nicht zu erwarten sei, jedoch könne es lokal zu Uferübertritten von kleinen Fließgewässern kommen.
Titelfoto: Andreas Kretschel