Unfälle und Gewalt bei Bauernprotesten: Polizei ermittelt gegen Autofahrer
Chemnitz/Zwickau - Hunderte Polizisten begleiten die Bauernproteste in Westsachsen, müssen verbotene Vollblockaden verhindern und Konflikte lösen. Zudem passierten in den ersten Tagen Unfälle und Straftaten.
Ein unbekannter Hyundai-Fahrer rammte einen Teilnehmer (72) in Zschorlau (Erzgebirge), verletzte ihn leicht und flüchtete. In Annaberg-Buchholz fuhr ein Audi-Fahrer einem Teilnehmer (54) über den Fuß und flüchtete. In Hopfgarten rammte ein Lasterfahrer (56) im Konvoi einen geparkten VW.
In Schneeberg lagen bei einem Autofahrer die Nerven blank. Er raste auf drei Versammlungsteilnehmer auf dem Gehweg zu, erfasste und verletzte einen Mann (54), fuhr weg.
In Lößnitz streifte ein Mazda-Fahrer (40) einen Trecker. Ein unbekannter Audi-Fahrer schob in der Annaberger Robert-Schumann-Straße drei Demonstrierende mit Gewalt von der Fahrbahn.
Polizeisprecher Marcus Gerschler (37): "Wir ermitteln wegen Nötigung." Genötigt fühlte sich ein Lieferant in Zwönitz. Weil er an einer Kreuzung nicht durchkam, reklamierte er einen Schaden von einigen Hundert Euro. Die Polizei ermittelt.
Als Blockadebrecher versuchte sich ein Transporter-Fahrer (45) an der Auffahrt zur A4 in Hohenstein-Ernstthal. Er streifte einen Trecker, Schaden: 2500 Euro. An der Auffahrt zur A72 in Plauen-Süd bedrohte ein Autofahrer (21) Landwirte mit einem Schlagring.
Weitere Probleme meldete die Polizei aus Wilkau-Haßlau, Limbach-Oberfrohna, Hohenstein-Ernstthal und St. Egidien (Verstoß gegen Versammlungsgesetz), Kirchberg und Lichtenstein (gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr) sowie Plauen (Nötigung).
Titelfoto: Andreas Kretschel