Umfrage zum "Wellenbrecher"-Lockdown: "Verständlich, dass die Leute hochgradig frustriert sind"
Chemnitz - Sachsen geht in einen "Wellenbrecher-Lockdown": Ab Montag gilt die neue Corona-Notfallverordnung in Chemnitz.

So müssen beispielsweise Museen und Kinos schließen, Restaurants dürfen nur noch bis 20 Uhr öffnen. Und auch der Weihnachtsmarkt kann nicht stattfinden.
TAG24 fragte die Chemnitzer, wie sie das letzte Wochenende vor diesen Einschränkungen genutzt haben und was sie von den neuen Regeln halten.
Bianca (53) und Raphael Steinbock (50), Organisatoren des Chemnitzer Bürgerfestes: "Wir haben noch mal einen Erste-Hilfe-Kurs zur Auffrischung gemacht. Die neuen Maßnahmen kommen viel zu spät und die Kommunikation dazu war eine Katastrophe. Wir wundern uns, dass der Weihnachtsmarkt abgesagt wurde, nachdem man den Händlern erst Hoffnung gemacht hatte. Es ist verständlich, dass die Leute hochgradig frustriert sind."
Birgit Gourget (59), Kommunikationstrainerin, und Lutz Berger (57), Sozialarbeiter: "Wir waren noch mal im Kino bei James Bond, hatten uns zudem überlegt, ins smac zu gehen. Dass Kultureinrichtungen ab heute schließen müssen, ist verständlich und vernünftig. Vielleicht trägt das dazu bei, dass der ein oder andere doch noch sein Verhalten ändert und sich impfen lässt."

"Ich bin ungeimpft und halte die neuen Maßnahmen für vollkommen überzogen"

Joachim Uhle (66), Selbstständiger, spazierte gestern durch die Innenstadt. "Ich bin ungeimpft und halte die neuen Maßnahmen für vollkommen überzogen. Ich komme momentan zwar nicht in Restaurants rein. Aber für die verkürzten Öffnungszeiten in der Gastronomie habe ich überhaupt kein Verständnis. Bis 20 Uhr haben wir dort kein Virus und danach ist es dann da?"
Tim Katzschmann (33), Schausteller aus Mittweida, baute am Sonntag die Süßwaren-Bude seiner Schwester auf dem Weihnachtsmarkt ab: "Bereits bestellte Waren für mehrere Tausend Euro liegen jetzt im Lager. Unsere Familie hätte hier außerdem zwei Karusselle gehabt. Der Transport hat Geld gekostet. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie schwer es uns trifft. Keiner weiß bislang, wie der Staat uns unter die Arme greift."

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Titelfoto: Uwe Meinhold