Tödlicher Arbeitsunfall in Chemnitz: Mann stirbt in Kanalisation!

Chemnitz - Schreckliches Drama am Montagnachmittag in Chemnitz: Bei einem Arbeitsunfall in einem Kanal-Schacht kam ein Mann (†55) ums Leben. Weil zu wenig Sauerstoff im Schacht vorhanden war, wurde er offenbar bewusstlos und stürzte ins Wasser. Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.

Rettungsdienst und Feuerwehr auf einem Deponie-Gelände in Chemnitz-Wittgensdorf. Hier starb am Montag ein Mann bei einem Arbeitsunfall in einem Kanal-Schacht.
Rettungsdienst und Feuerwehr auf einem Deponie-Gelände in Chemnitz-Wittgensdorf. Hier starb am Montag ein Mann bei einem Arbeitsunfall in einem Kanal-Schacht.  © Haertelpress

Der tragische Unfall geschah gegen 13 Uhr auf dem Gelände einer geschlossenen Deponie an der Straße "Zum Kornweg" im Stadtteil Wittgensdorf.

Wie die Feuerwehr mitteilt, stürzte der 55-jährige Arbeiter dort in einen etwa vier Meter tiefen Schacht. "Der Mann lag bewegungslos mit dem Gesicht unter Wasser am Boden des Schachtes", so ein Feuerwehrsprecher.

Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte eilten zum Unfallort. Zunächst wurde mit einem Messgerät der Sauerstoffgehalt in dem Schacht überprüft.

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"Dies ergab, dass keine atembare Luft im Schacht vorhanden war, da der Sauerstoffgehalt viel zu niedrig war", heißt es von der Feuerwehr. Vermutlich wurde der Arbeiter dadurch bewusstlos und stürzte daraufhin vier Meter tief ins Wasser.

Nach Unfall in Chemnitz: Kollege des verstorbenen Arbeiters musste psychisch betreut werden

Ein Mann kam bei Kanal-Arbeiten ums Leben. Die Polizei überprüfte den Sauerstoffgehalt im Schacht. Ergebnis: Er war viel zu niedrig.
Ein Mann kam bei Kanal-Arbeiten ums Leben. Die Polizei überprüfte den Sauerstoffgehalt im Schacht. Ergebnis: Er war viel zu niedrig.  © Haertelpress

Die Feuerwehr stieg unter schwerem Atemschutz und mithilfe einer Drehleiter in den Schacht. Anschließend konnten sie den Arbeiter ans Tageslicht holen. Tragisch: Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

"Währenddessen wurde sein Kollege vom Rettungsdienst betreut", erklärt der Feuerwehrsprecher. Der Mann bekam eine psychische Betreuung.

Wie die Feuerwehr weiterhin mitteilt, hatte es zu Beginn des Einsatzes offenbar ein Verständigungsproblem gegeben. Die Einsatzkräfte waren zunächst zu einer falschen Deponie unterwegs. Das Missverständnis konnte allerdings schnell geklärt werden.

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Im Einsatz waren am Montagnachmittag insgesamt 28 Einsatzkräfte der Feuerwehr - dazu Polizei und Rettungsdienst. Kurz vor 16 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet.

Statement des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz zum tödlichen Arbeitsunfall

"Als Auftraggeber bedauern wir den tragischen Tod des Mitarbeiters außerordentlich und sprechen der Familie unser aufrichtiges Beileid aus", sagt Jana Neubert, Geschäftsführerin des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz (Betreiber der Deponie in Chemnitz/Wittgensdorf).

Ein Mitarbeiter einer beauftragten Fachfirma war am Montag bei Vorbereitungsarbeiten zur Reinigung von Sickerwassertransportleitungen tödlich verunglückt.

"Die Umstände des Unfalls werden aktuell näher untersucht", heißt es weiter in der Mitteilung am Dienstag.

Erstmeldung: 10. März, 16.57 Uhr, zuletzt aktualisiert: 11. März, 11.47 Uhr

Titelfoto: Haertelpress

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